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Im Jahr 1891 erhielt die Schule allerhöchsten Besuch: Anlässlich der Einweihung
der ersten evangelischen Kirche in Kenzingen im ehemaligen Franziskanerkloster
statteten Großherzog Friedrich I. von Baden und seine Gemahlin Luise am 5. März
auch der Kreishaushaltungsschule einen Besuch ab3.
Laut Statuten4 war der Zweck der Einrichtung, „erwachsene Mädchen aus
bäuerlichen und bürgerlichen Familien (Abb. 4) Gelegenheit zur Erwerbung
derjenigen Kenntnisse und Fertigkeiten zu geben, welche zu guter Führung einer
einfachen Haushaltung erforderlich sind, sie an Reinlichkeit, Pünktlichkeit und
Ordnung zu gewöhnen, Geist und Gemüt zu bilden und, soweit die Zeit reicht,
dieselben in den Anfangsgründen der gesundheits- und Krankenpflege zu
unterrichten ".
Aufnahmealter für die Schule mit Internat war die Vollendung des 16. Lebensj ahres.
Jährlich wurden unentgeltlich ein Winter- und ein Sommerkurs von j e fünf Monaten
Dauer abgehalten. Der Lehrplan umfasste die „praktische Unterweisung" mit den
Fächern Kochen, Backen, Konservierung von Nahrungsmitteln, Milchwirtschaft
(darunter Buttern und Käseherstellung), Gartenbau, weibliche Handarbeiten und
Hausarbeit, sowie außerdem den „ wissenschaftlichen Unterricht".
Mit den Fächern Ernährungslehre, Zubereitung und Konservierung der Speisen;
hinzu kamen noch die Fächer Buchführung, Rechnen, Gesang (Abb. 5).
Abb. 4: Schülerinnen der Haushaltungsschule, um 1900. Quelle: Stadtarchiv Kenzingen, BiAF-549.
3 Stadtarchiv Kenzingen VI. 2. Nr. 51 (neue Zählung).
4 Statuten des Kreis-Ausschuss vom Juni 1888, Staatsarchiv Freiburg, Sign. B 698/5 Nr. 3818 und
Stadtarchiv Kenzingen, Külby-Akten VI. 2. Nr. 51 (neue Zählung).
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