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Nach dem plötzlichen Tod des Braumeisters Fritz Schieble kam der Braubetrieb
schließlich zum Erliegen, im Jahr 1985 erfolgte die Abmeldung des Gewerbes,
1986 der Verkauf und nach Jahren des Leerstandes der Brauerei im September
1995 ein Teilabbruch34 durch die neuen Eigentümer (Abb. 5).
Im September 2012 brannte der Dachstuhl des damals unbewohnten Gebäudes
nieder.35 Sichtbar sind heute noch Teile des ^asswichs- und Maschinenhauses "
mit „durchgeführter Aufstockung", im Berg sind noch Lager- und Kellerräume
vorhanden - darunter vermutlich einer der beiden in den Gewannen „ Pfannenstiel"
und „ Obere ziehende Länder " aus Karten bekannten Gewölbekeller.36
Bis zur Einfuhrung von Kühlmaschinen gestaltete sich die für Herstellung
und Lagerung erforderliche Kühlung des Bieres als arbeitsaufwändig, da man
im Winter das Eis gefrorener Weiher aufsägte und mit Pferdefuhrwerken in
sogenannten „Eiskellern" einlagerte.37 Jede Brauerei in Kenzingen hatte einen
eigenen „ Eisweiher der der Eisgewinnung und Kühlung des eigenen Bieres in
den Eiskellern diente38 (Abb. 6) Auch die Brauerei ,JIirsehen " nutze einen der
Keller im Pfannenstiel lange Jahre als Eis- und Lagerkeller.39
Abb. 6: Eisholen durch Brauereien, vmtl. 1893/94. Quelle: Stadtarchiv Kenzingen BiA-661, Bild
10. Foto: Max Heß.
Drohende Bebauung
In den 1990er Jahren wurden Überlegungen laut, den Pfannenstiel in größerem
Maße zu bebauen. So wurde in einem Schreiben der Eigentümer an die Stadt Kenzingen
bezüglich eines Flächennutzungsplans der Bau eines Hotel- und Gaststättengebäudes
mit 100-120 Betten und von zusätzlich 25 bis 30 Einfamilienhäuser
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