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• Grenzüberschreitende Kontaktpflege mit dem Club Vosgien Section
de Cernay seit Ende der 60er Jahre; feierliche Jumelage in Cernay am
27.210.1974.
• Wanderfreude. Prof. Kaiser brachte zusammen mit den Wander- und
Wegwarten viele Wegetafeln auf dem Vierburgenweg und andernorts an. 1972
nahm er als 82-Jähriger noch an 2 Halbtags- und 2 Ganztagswanderungen
sowie an 2 Versammlungen teil; in den späteren Jahren in den Protokollen
besonders als „Nachzügler" geschätzt. Josef Peters, 1. Vorsitzender dankte
bei der Generalversammlung 1973 Prof. Kaiser herzlich mit den Worten: „
Man merkt, wie sehr sie der Ortsgruppe verbunden sind und wie sehr sie die
Heimat lieben ".
Ein gutes Beispiel für sein Denken sind die frühen Überlegungen in den 30-er
Jahren zum Wald-Tourismus, der Landschaft als Erholungsort, Schutz der Vogel-
und Pflanzenwelt und nicht zuletzt der Naturdenkmale. Schwierigkeiten mit der
NSDAP waren dabei vorprogrammiert. Wer nicht in der Partei war, erhielt keinen
Rednerausweis. Er selbst war nach der Wiederzulassung des Vereins 1949 neben
dem Vereinsvorsitz lange Zeit gleichzeitig Naturschutzwart und Mitglied in der
Kreisbehörde für Umweltschutz. Für ihn bedeutete Schutz mehr als nur Regelungen.
Vielmehr geht „Schutz" für ihn auch mit dem Bestehen von Chancen einher,
wie letztlich die Möglichkeit, eine artenreiche Landschaft, eine saubere Elz
oder Bleiche zu haben, um überhaupt leben zu können (Abb. 3). Oder um das
Vorhandensein eines Kontrollsystems, das den Erholungswert, die Gesundheit
fördert. Oder um Bildung, ohne die die Menschen die Gründe für Natur- und
Umweltschutz nicht verstehen können. Der Naturschutzwart sagte bei der
Generalversammlung 1973 wörtlich: „DieKenzinger Schwarzwaldvereinsgruppe
ist prima in Ordnung" und damit ist schließlich alles gesagt.
Aus diesen Überlegungen heraus resultiert Prof. Kaisers Verständnis für die
vielfaltigen Aufgaben im Schwarzwaldverein:
• Erhaltung und Verbesserung des Wanderwegenetzes mit Wegmarkierung,
Orientierungstafel am Bahnhof (1963), Wanderkarte (1975) u.a.
• Nach dem Krieg Aufstellung/Ausbesserung von ca 50 Bänken.
• Errichtung neuer Stege bei Kirnhalden (1954)
• Seit 1958 Teilnahme an den Waldbegehungen der Stadt Kenzingen.
• Renovierung des Kreuzes auf der Kirnburg,
• Parkplätze am Waldrand,
• Umpflanzaktionen von Anemonen, Akeleien, Hirschzungen, Küchenschellen,
Orchideen und Seidelbast im Zuge der Rebumlegung „Hummelberg" (um 1970),
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