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• Bildungsarbeit/Lichtbilderabende für die Jugendgruppe rund um das Thema
Natur- und Umweltschutz; Streifendienst in Naturschutzgebieten am
Kaiserstuhl, Organisation von Altpapiersammlungen u.a.
Ein funktionsfähiger Vorstand, Nachwuchs, steigende Mitgliederzahlen (1951 80
Mitglieder, 1969 104 und 1979 184 Mitglieder) eine starke Jugendgruppe, hohe
km-Zahl-Wanderungen, Streifengänge in den Naturschutzgebieten am Kaiserstuhl
sieht er als Gradmesser für gute Vereinsarbeit. In diesem Ansatz wurden Prof.
Kaisers Wurzeln deutlich. Ihm geht es um die Frage, wie der Schwarzwaldverein
zur Wohlfahrt der Gesellschaft beitragen kann. Anders gesagt: Welche Aktivitäten
müssen ergriffen werden, damit Menschen ihre Wünsche und Bedürfnisse
möglichst gut erfüllen können, obwohl sie nicht im Paradies mit seiner unendlichen
Fülle von kostenfreien Gütern und Dienstleistungen leben. Dabei zitierte er gerne
den Hebelpreisträger Gerhard Jung, der in seinem Gedicht „D^uralt Frog" das
Menschliche anspricht.
Prof. Kaiser plädierte in seinen Berichten als Naturschutzwart (Abb. 4)
für den vernunftbasierten Diskurs, um Lösungen für Probleme zu finden.
In seinen Berichten und Verweisen auf die Kreisnaturschutzstelle zeigt
sich, dass dieser Ansatz kein Alleinstellungsmerkmal von ihm war, sondern
auch den Wandel des Schwarzwaldvereins Wandern hin zur Naturpflege
wiederspiegelt.
So war er einer der Vorstände, die sich die größten Verdienste um die Ortsgruppe
Kenzingen erworben haben:
• Bei der 60-Jahrfeier des Vereins 1956 erhielt er das Silberne Ehrenzeichen
des Hauptverbandes,
• Beim 75-jährigen Jubiläum 1971 wurde er zum „Ehrenmitglied" im
Schwarzwaldvereins ernannt („Ehrenvorsitzender wollte er nicht sein").
• Im Rahmen der Generalversammlung am 6.3.1976 erhielt Prof. Kaiser -
85-Jährig - das „Goldene Treueabzeichen", d.h. Prof. Kaiser war vom ersten
Jahr an in Kenzingen Mitglied des Schwarzwaldvereins. Man würdigte
seine Verdienste: langjährigen Vorsitz von 1935 bis 1969. Zweimal Wiederoder
Neugründung, 1935 und 1949, führte er die Ortsgruppe aus einer
Krise und verhalf ihr zum weiteren Bestand. Erwähnenswert auch seine
Doppelfunktionen als Schriftführer von 1935 -1949, Rechner 1939 - 1949,
Naturschutzwart im Verein bis 1975 und Mitglied der Kreisnaturschutzstelle
Emmendingen. Zeitweise nahm er auch die Funktionen des Wege- und
Wanderwarts wahr, buchstäblich .Junge für Alles " , wie es sein Nachfolger
Josef Peters sagte: „Man könne sich die Usenberger Ortsgruppe ohne Prof.
Kaiser nicht vorstellen ".
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