Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 323
(PDF, 79 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2024/0324
Das jetzige sKüfer-Hus wurde bis in die späten 50er Jahre mit der
Hausnummerierung „417" geführt. Der Vorbesitzer und Bäcker Franz Eble (8)
nutzte die Gebäudeanlage als Wohnhaus, Bäckerei, Stall, und Hof (Gang). Die
Einschätzungstabelle vom Jahr 1909 weist die beiden Bäcker Josef Becherer
und Franz Eble als Hauseigentümer aus (9). Das Haus war damals zweistöckig.
Lage und Nutzung zeigt der beigefugte Lageplan: Wohn- und Geschäftsgebäude,
Scheune und Stall, sowie Hofteil. Geschichtlich noch etwas weiter nach hinten
recherchiert, belegt die Einschätzungstabelle aus 1887 (10): der Hauseigentümer
und Bäcker Josef Becherer nutzte das Haus als Wohnhaus mit Geschäft, Scheune,
Ställe und Hof. Das Haus wurde auf ein Alter von 100 Jahre geschätzt d.h. die
Erbauung musste in ca. 1787 liegen.

Aus dem Privatbesitz gibt es zwei Fotoschätze (Abb. 4 und 5):

Zu den vier Generationen erzählt Christian Stüdle folgendes: Sein Urgroßvater
Christian Stüdle war ein geborener Friesenheimer und hatte in Freiburg eine
Küferei. Er hatte sieben Kinder, einer davon Andreas Stüdle (Christian" s
Großvater). Andreas war Küfermeister, hatte das Haus 417 in 1920 käuflich
erworben und die Kenzinger Küferei eröffnet. Dies lässt vermuten, dass versucht
wurde, Synergien zu bilden, z. B. durch den gemeinsamen Holzeinkauf der
Freiburger und der Kenzinger Küferei.

Bei Kauf des Hauses 417 befand sich darin eine Bäckerei und ein
Ökonomiegebäude für Landwirtschaft (11). „Bei Übernahme im Jahr 1920
lag der Bäckereibetrieb still, in dem Geschäft war ein Verkauf von Brot und
Kolonialwaren und das Ökonomiegebäude war an einige Kleinlandwirte
verpachtet. " Und weiter heißt es: „Am 1.April 1921 wurde dann das Anwesen
durch mich bezogen und gründlich für meinen Geschäftsbetrieb umgebaut....
Wo der Backofen sich befand, wurde eine Werkstätte er rieht et... und eine
hydraulische Kelterei und eine Br antw einbrennerei mit zwei Kessel...Der frühere
Bäckerei- und Kolonialwarenladenraum wurde ebenfalls gründlich renoviert und
dient nun als Büro und zum Kleinverkauf von Trauben- und Obstweinen, Likören,
Branntweinen usw...Der im Ökonomieanwesen befindliche Stall wurde zu einem
grossen Weinlagerkeller umgebaut..und bereits... 1921 eingerichtet mit einem

derzeitigen Fassgehalt von rund 31000 Liter..... 1935 bis 1937 wurden dann auf

das Wohn- und Geschäftsgebäude zwei neue Zimmer aufgebaut'' im Rahmen
eines Dachausbaus und am ganzen Haus neue Fensterläden und Fassadenverputz
angebracht.

Besonders interessant sind der Briefkopf und das damalige Logo „Andreas Stüdle,
Kenzingen, Weinhandlung, Apfelweinkelterei, Br antw einbrennerei" (12) (Abb. 6).

Der Lageplan aus 1936 zeigt die Größe und damalige Nutzung des gesamten
Gebäudes mit Hof (Abb. 7): Andreas" Sohn Adolf Stüdle setzte die familiäre
Tradition als Küfermeister fort.

323


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2024/0324