Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 345
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Photovoltaikanlagen auf den Hausdächern zu sehen waren. Die kroatischen
Freunde berichteten, dass auch sie derzeit unter den drastisch gestiegenen
Energiepreisen zu leiden haben, dass aber das Thema erneuerbare Energie nun
auch ins Bewusstsein dringe.

In Vinkovci angekommen, durften wir ein weiteres Lokal kennen lernen, das
„Weiße Schiff', Bijela Lada (phon: Biela Ladscha), wo uns zum Abendessen
überreichlich Fleisch, Kartoffeln und Salate serviert wurden und der obligate
Nachtisch. Und, wie stets, ergänzt um den bekömmlichen kroatischen Wein
Grasevina (phon: Graschevina), auch mit dem schönen Wort „Welschriesling"
bezeichnet. Wir hatten wahrlich keine Gelegenheit zum Abnehmen.

Wie es entstand weiß ich nicht, aber plötzlich machte der Gedanke die Runde, dass
wir zu Hause eine kleine Gesangsgruppe bilden könnten und einige kroatische
Lieder lernen könnten. Als Chorleiter würde sich der liebe Rainer Wricke zur
Verfügung stellen. Und es wurde auch schon über einen Namen des kleinen
Chores spekuliert, es sollte was mit dem Bosut sein. Schön wäre, wenn diese Idee
realisiert werden könnte.

Der Sonntag, 18.09., sollte uns den Höhepunkt der Reise bringen und
pflichtschuldigst erschien jetzt endlich die Sonne. Nach dem vielen Regen war
dies eine unbeschreibliche Wohltat. Wir hatten alle so sehr darauf gehofft, dass
der anstehende große Umzug bei gutem Wetter stattfinden werde, vor allem auch
wegen der schönen Pferde, und so kam es auch. Nach dem Frühstück waren wir
nochmals bei Oberbürgermeister Ivan Bosancic zu einem Kaffee ins Rathaus
eingeladen und dann ging's zum großen Platz, wo wir als Ehrengäste unsere
reservierten Plätze einnehmen konnten. An Prominenz saß vor und neben uns der
jetzige OB Bosancic, der frühere OB Mladen Karlic, unser eigener Bürgermeister,
der Bürgermeister von Camponogara, der kroatische Verteidigungsminister,
der Polizeipräsident, der Zupan der Gespanschaft Vukovar-Srijem (in etwa der
Landrat des Kreises Vukovar).

Auf den Glockenschlag pünktlich um 10h begann die Parade, angeführt von
Milizionären in bunten historischen Uniformen und mit historischen Waffen
(Vorderladerpistolen). Es folgten in langer Folge die farbenprächtig gekleideten
Gruppen aus allen Dörfern und Regionen von Slawonien und darüber hinaus
aus Kroatien, zumeist mit einer Tamburica-Musikgruppe. Die Mitglieder der
Gruppen, von Kleinkindern bis zu den Alten, sangen voller Begeisterung ihre
Lieder und erfuhren Anfeuerung durch die am Straßenrand stehenden Zuschauer.

Und plötzlich stand vor uns ein stattlicher Mann mit breitem Grinsen im Gesicht,
es war Dzravko Bozic, in Kenzingen nur „Branko" genannt, der ehemalige
Wirt der Krone, der jetzt mit seiner Gabi auf einer Adriainsel lebt. Ein großes
Begrüßungshallo war fallig. Man sieht, welch große Anziehungskraft Vinkovacke
jeseni dort im Lande hat.

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