Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
42., 43. und 44. Jahrgang, Jubiläumsband „775 Jahre Stadt Kenzingen“.2022-2024
Seite: 386
(PDF, 79 MB)
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Die „Kriegsberichte64 aus den Pfarreien des Erzbistums
Freiburg: Zustände und Entwicklungen am Kriegsende
und in der ersten Nachkriegszeit

Claudius Heitz

Von Jürgen Brüstle, Annemarie Ohler, Norbert Ohler und Christoph Schmiden In:
Freiburger Diözesan-Archiv 139 (2019), S. 175-504; Freiburger Diözesan-Archiv
140 (2020), S. 285-583; Fortsetzung in den Folgebänden. Am 17. Mai 1945, nicht
einmal zwei Wochen nach Kriegsende, wies der Freiburger Erzbischof Conrad
Gröber alle katholischen Pfarrer der Erzdiözese Freiburg an, „Berichte über die
Kriegsereignisse" zu verfassen und an das Ordinariat zurückzusenden. So wollte
sich die Kirchenbehörde einen Überblick verschaffen über „die Ereignisse vor
der Besetzung", „bei der Besetzung" und „nach der Besetzung" in den jeweiligen
Pfarrorten; separat notiert werden sollten die dabei entstandenen Schäden an
kirchlichen Gebäuden (Bd. 139, S. 176). Die fast 1.000 Berichte, einzigartig in
Umfang (Bd. 139, S. 177) und Detailreichtum, werden nun, 75 Jahre später, in
einer sorgfaltigen wissenschaftlichen Edition im „Freiburger Diözesen-Archiv"
, der Zeitschrift des Kirchengeschichtlichen Vereins der Erzdiözese Freiburg,
der historischen Forschung zugänglich gemacht. Ihr Quellenwert ist kaum
zu überschätzen. Auch wenn die Berichte in Länge (wenige Worte bis zu 20
Seiten), formaler Gestaltung und inhaltlicher Qualität sehr verschieden ausfallen
- in der Summe bieten sie eine äußerst wertvolle Materialbasis sowohl für
regionalgeschichtliche Untersuchungen als auch für systematische Querschnitt-
Studien über die Zeit des Kriegsendes und der ersten Monate der Besatzung im
Bereich der Erzdiözese. Sie ergänzen die Berichte staatlicher Behörden und der
Kommunen über die Kriegsereignisse oder -Zerstörungen, bieten für viele Orte aber
weitaus umfangreichere Informationen etwa zu NS-Verbrechen, Bombardierungen,
Einzelheiten des Einmarsches und Machtwechsels vor Ort, den Einsatz und das
Verhalten von Zwangsarbeitern, das Schicksal der Evakuierten, Requirierungen
oder sexuelle Ubergriffe der Besatzungsmacht sowie Not und Mangel der
Einheimischen. Diese inhaltliche Breite, die der für die Veröffentlichung gewählte
Kurztitel „Kriegsberichte" - gewissenhaft in Anführungszeichen gesetzt und im
Untertitel ausführlich erläutert - nur erahnen lässt, und die katholisch-klerikale
Perspektive der Ortsgeistlichkeit, welche einen tiefen Einblick in die Verhältnisse
vor Ort hatte, machen den besonderen Charakter und historischen Wert dieser
Quellensammlung aus.Außerordentlich hilfreich sind die vom vierköpfigen
Herausgeberteam mitgelieferten editorischen Hinweise und Zusatzinformationen:
eine separate Bistumskarte und Kartenausschnitte der jeweils behandelten
Dekanate, Informationen über die Autoren und die beschriebenen Pfarreien,
Abkürzungsverzeichnis, Glossar und eine Zeittafel (Bd. 140, S. 289-291). Bis 2027,
dem Jahr des Bistumsjubiläums, soll die Edition abgeschlossen sein, die Pfarrei
Kenzingen (Dekanat Waldkirch) wird wegen der alphabetischen Sortierung nach
Dekanaten in einer der letzten Lieferungen an die Reihe kommen.

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