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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pietzsch1877/0043
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ihnen selbst zum ersten Male gefühlt wird und deutlich hervortritt
! "Wunderbarer noch, dass sich gerade unter den Franken
und Sachsen, trotz ihrer alten tödtlichen Stammesfeindschaft,
das Bewusstsein gemeinsamer Nationalität am regsten kundgab!
Sie vornehmlich, die norddeutschen Stämme waren -es, welche
die Einheit des Eeiches erhielten. Man wählte Conrad, den
Franken! Sieben Jahre lang hat .er ein schweres, trauriges
Leben unter der Last der Krone geführt; denn was kann es
wold traurigeres geben, als wenn ein tüchtiger Mann ein hohes
Ziel mit Anspannung aller seiner Kräfte verfolgt und doch
unterliegt, weil — er nach dem Unmöglichen gestrebt!?

Conrad hatte sich die Vernichtung des Herzogthums zur
Aufgabe seines Lebens gestellt; er wollte das fränkische Königthum
in alter "Weise, in der Macht Karls des Grossen wieder
herstellen, wollte das Leben der Völker meistern und regeln
in gefahrvollen Zerwürfnissen, ohne jenen Adlerblick zu besitzen
, der ungetrübt und ungeblendet durch die verirrenden
Erscheinungen des Augenblickes hindurch deutlich die Geschicke
der Zukunft erkennt; jenen Adlerblick, ohne den ein Fürst
in Zeiten, wo seine Kräfte abgestorbene Formen zu durchbrechen
suchen, immer verloren ist! — Manche haben geirrt
gleich ihm, aber Wenige eine Todesstunde gehabt wie die
seine, wo der Schleier sich plötzlich löst, die lange Täuschung
schwindet und der entwölkte Blick prophetisch in die Zukunft
dringt; und Wenige haben, wie er, in der letzten.Stunde so
offen den Irrthuin ihres Lebens gestanden, und noch sterbend
das Hecht des Gegners voll Selbstverleugnung erkannt. Als
Conrad sein Ende herannahen fühlte, rief er seinen Bruder
Eberhard zu sich und sprach:


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