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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pietzsch1877/0044
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„Mein Bruder! die Zukunft des Reiches steht bei
„unsern Feinden, den Sachsen. Das Glück und die rechte,
„Sinnesart fielen Heinrich zu. Nimm also die königlichen
Abzeichen: die goldenen Spangen mit dem Königs-
„mantel, das Schwert und die Krone unserer alten Könige,
„— und gehe hin und mache Deinen Frieden mit ihm."
Eine alte Sage unseres Volkes berichtet, dass Heinrich
am Vogelherde sass, als Eberhard und die Franken mit der
Krone zu ihm kamen und ihn zum Throne beriefen. Noch
heute zeigt man zu Quedlinburg die Stelle, wo dies geschehen
sein soll und nennt sie den Finkelherd; die beglaubigte Geschichte
weiss davon nichts, aber sie meldet, dass Heinrich
andere Netze stellte, als für Finken und Lerchen, Netze, in
denen seine Feinde ihren Untergang fanden. "Wie seine Vorgänger
trachtete Heinrich nach Kräftigung und Hebung der
königlichen Gewalt; aber nicht durch Unterwerfung der einzelnen
Stämme unter den einen herrschenden, wollte er die
Reichsgewalt aufrichten; nicht von einem Mittelpunkte aus
beabsichtigte er, mit Hilfe allein von ihm abhängiger Beamten
das Land zu regieren und zu verwalten, wie es die Art der
Frankenkönige gewesen war; nur durch eine freiere Gestaltung
des Eeiches liess sich, wie Heinrich sähe, zur Zeit eine Einigung
der deutschen Völker behaupten. Das Ideal, das seinem
Geiste vorschwebte, stellte sich etwa in folgenden Zügen dar:
J eder Stamm stehe in seinen eigenen Angelegenheiten für sich
und ordne sich selbst nach altem Rechte und Herkommen;
ihn leite und führe in Zeiten des Krieges wie-des Friedens —
ein Herzog, dem die Grafen und Herren im Lande zu Kriegsgefolge
und Gehorsam verpflichtet sind. Dieser Herzog schlichte


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