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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pietzsch1877/0053
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Unsere Zeit verlangt von den Menschen eine gewisse
Virtuosität, sei es auch auf beschränktem Gebiete. Sie taxirt
die Individuen nach dem Werthe, den ihre Kraft für sie hat,
sie fragt wenig nach dem ganzen Menschen. "Wer es versteht,
sich einzufügen in den grossen Organismus als dienendes Glied,
den weiss sie reichlich zu lohnen. Lieben Schüler, ich wünsche,
dass ihr Eure Zeit verstehen lernt, damit Ihr nicht verlassen
und vergessen von ihr am Wege stehen bleibt; aber wenn Ihr
inEuerm Berufe noch so tüchtige Männer würdet, wenn die
Welt Euch ehrte und auszeichnete Eurer'Leistungen halber, ich
würde Euch doch beklagen, wenn ihr als Menschen zurückgeblieben
wärt.

Das oberste Gesetz in unserm Hause war Gehorsam; jeder
hatte sich den Bestimmungen der Anstalt unbedingt zu unterwerfen
.

Ich entbinde Euch jetzt von dieser Verpflichtung.

Da liegen die Fesseln, die Ihr oft so drückend empfandet!

Aber wenn Ihr uns lieb habt, wenn Dir uns nur einen Grad
von Dankbarkeit schuldig sein zu müssen glaubt, so fühlt Euch
auch als Freie gebunden, so thut das, was Ihr bis jetzt thun
musstet, aus freiester innerster Ueberzeugung.

Bei der Entlassung der einzelneu Schüler:

Sem Fauler. Sie sind zu uns über's Meer gekommen,
um unsre Sprache, unsre Sitten, unsre Anschauungen kennen
zu lernen. Ich machte Sie mit den Schätzen unserer Literatur
bekannt; ich wünsche, dass das, was ich Ihnen lehrte, Ihnen
nicht blos in den Geist, sondern auch ins Herz übergegangen ist;
ich habe Sie lieb gewonnen, leben Sie wohl!


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