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Valedictionsrede.

j Ostern 1873 den 4. April.

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; Ein weiser Sohn ist seines Vaters Freude. Sei dies "Wort,

| lieben Schüler, die Ilir hier gerüstet steht zum Weggang, ein

! Spruch der "Weihe, dessen Kraft Euch stärke für die Arbeit

I

des Lebens. Sei - er ein Wahlspruch auch, der wie ein Engel
j Gottes Euch begleite auf allen Euren Wegen, der wie ein
I Geisterhauch Euch umschwebe bei der Arbeit, bei der Freude,

bei dem Verkehre mit andern, in der Einsamkeit. Ach, was
könnte ich Euch für die verschiedenen Lagen des Lebens, in
die Ihr kommen werdet, für ein passenderes Wort zurufen,
als der Spruch des alttestamentlichen Sängers: ein weiser
Sohn ist seines Vaters Freude! Es liegen, in diesen Worten
offenbar zwei Gedanken; Die Weisheit sei das Ziel, die Freude
der Eltern der Lohn Eures Strebens. Welche Art Weisheit
sollt Ihr denn erstreben? Nicht die Natur des Unendlichen
und Uebersinnlichen, im Endlichen und Sinnlichen sollt Uir er-
gründen, solch grossartige Geistesarbeit passt nicht auf die
Arena der Schule; nein, die Weisheit, die Ihr erstreben sollt,
ist die Tugend, die im AVissen das Wahre, im Thun das
Rechte, im Glauben das Ewige erfasst. Wer nach Wahrheit
strebt, der muss nie stehen bleiben, sondern unaufhaltsam
vorwärts dringen zu tieferer und immer tieferer
Erkenntniss; in die verborgene Werkstätte der Natilr muss


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