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er eindringen, wo sie ihre Wunder webt, den Schleier muss

er lüften, der über Irrthümern liegt, damit das Licht der

Geistessonne auch in die geheimsten Stätten dringe. "Wenn

Ihr Euch mit Gleichgültigkeit über die Irrthümer liinweg-

setzt, in denen Ihr befangen seid; wenn Ihr in thörichter

Eitelkeit es verschmäht, von Menschen um und neben Euch

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zu lernen: dann seid Ihr noch keine wahren Jünger der Weisheit
. Lasst Euch nicht irren, glaubt es nicht, was Ihr so
oft höreii werdet, der Mensch brauche nur das zn lernen, was
er zum nothwendigen Fortkommen im Leben brauche; jeder
Mensch hat mit der Geburt die Aufgabe erhalten, an der Erhebung
und Vollendung seines geistigen Lebens zu arbeiten.
Und wie einer unserer grossen Dichter sagt: Das Leben ist.
ein Geßiss, je mehr und je Kostbareres man hineinlegen kann,
desto köstlicher ist es.

Aber das Wissen ist nur die unterste Stufe der Weisheit,
und es ist eine thörichte Selbstverblendung, wenn der Mensch,
der Wissensweisheit besitzt, von der Vollendung seiner selbst
schwärmt. Nein, Ihr wisst es, Eure Weisheit fordert meto,
als das Wissen allein; es fordert neben demselben auch das
Thun des Guten. Das Thun in Gedanken, Worten und
Werken; denn auch die Gedanken sind Thaten, geistige Thaten
und die Brücke, die von Gedanken zu Wort und von Wort
zur That führt, -ist oft so kurz, dass wir selbst über die
Schnelligkeit erstaunen, mit der wir über sie gelangen. Glaubt
Ihr, dass Ihr waln*e Jünger der Weisheit seid, wenn an den
Worten, die von Euren Lippen kommen, der Schmerz eines
unreinen Herzens, das Gift der Lüge und der Heuchelei, der


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