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kümmert, unser dürftiges Dasein fristen, oder ob wir von einer
wärmeren Sonne beschienen werden, die den Lebenskeim stärkt
und nährt. Und doch, wenn wir den Efiifluss, den Ort und
Zeit auf uns üben, vergleichen mit demjenigen, den Anlagen
und Kräfte uns verursachen, so erscheint er uns gering gegen
ihn; denn ob wir ins Leben mit düsterem Blick oder mit
hellem freudigem Auge sehen, ob wir die Bürden, die es uns auf-
erlegt, leicht oder schwer tragen, das alles ist das Resultat einer
Gemüthsstimmung, die in uns vorherrschend geworden ist. Und
ein noch schwereres Gewicht werfen in die Wagschale unsres
Schicksals die höheren Kräfte, mit denen wir begabt sind.
Den Nutzen, den wir in der Welt schaffen, die Stellung, die
wir unter unsern Mitmenschen gewinnen, das Lebensglück,
das wir uns erwerben, alles das hängt ab von dem Maase der
höheren geistigen Kräfte, die wir besitzen. Und richten wir
nun noch unser Auge auf die Masse der Ereignisse, die wir
zufällige nennen, weil unserm endlichen Verstand'die Noth-
wendigkeit eines Zusammenhanges mit einer weisen Weltordnung
nicht sichtbar ist, so sehen wir auf der einen Seite
eine unendliche Fülle des Reichthums, auf der andern eine
überfliessende Quelle der Trübsal. —

So kann der Mensch nichts ändern an seinem Schicksal,
so ist er willenlos der Willkür einer höheren Macht, vielleicht
dem blinden Zufalle preisgegeben? und doch dem ist nicht so.
Wenn wir die Frage: „ist der Mensch seines Schicksals Herr"
nach einigen andern Seiten betrachten, so können wir sie mit
einem freudigen „Ja" beantworten. Die Verhältnisse und
Ereignisse des Lebens, die mit Gewalt auf uns wirken, können
wir weder herbeirufen oder abändern, aber wir können sie


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