Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., E 4609
Polheim, Karl; Zwierzina, Konrad
Neue Bruchstücke altdeutscher Texte aus österreichischen Bibliotheken
Graz [u.a.], 1920
Seite: 3b
(PDF, 2 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Alte Drucke und Autorensammlungen

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Bibelzitate sind meist an den Rand gestellt und von Kreisen umgeben. Schrift
der ersten Hälfte des zwölften Jahrhunderts, seltene i-Striche, Abkürzungen
fehlen im deutschen Text völlig.

Die Schnitzel enthalten Reste folgender Predigten: 1. Johannes,
2. Petrus und Paulus, 3. Maria Magdalena, 4. Laurentius, 5. Assumptio Mariae;
das Doppelblatt: 6. Omnium sanctorum, 7. Martinus, 8. De uno confessore,
9. De virginibus. Der Text von 1 bis 7 stimmt im ganzen zur Benediktbeurer
Predigtsammlung in München (Hs. C; ed. Kelle, Speculum ecclesiae altdeutsch),
deren 'lange Predigten aber durchaus fehlen; die Stücke 2, 5, 6 und 7 stimmen
außerdem, 8 und 9 allein mit der Leipziger Sammlung (Hs. A; ed. Schönbach,
Altd. Predigten I. und Leyser, D. Predigten) überein. Am nächsten stehen den
Fragmenten (S) die Wiener Predigtbruchstücke (ed. Hoffmann, Altd. Blätter II),
die durch einen sehr merkwürdigen Zufall ebenfalls die Johannespredigt in
einer Fassung des zwölften Jahrhunderts bewahrt haben. A erweist sich als
ein junger, weitschweifiger Text, der aber vieles getreuer erhielt, als C. Es
ergibt sich sowohl S = A als auch S=C, selten A = C. Die Zahl der
gewonnenen Lesarten ist nicht unbeträchtlich, dazu wird die geänderte Auslese
aus der gewöhnlichen Reihenfolge der Predigten imstande sein, das
Verhältnis der Predigtsammlungen untereinander schärfer zu beleuchten.

K. P.

3.

Zwei Pergamentstreifen des XIV. Jahrhunderts, Von einem 1576 gedruckten
Buche' abgelöst, aufgefunden in Ampezzo, 1911 im Besitz von Isidoro
Alvera, Kooperator in Enneberg bei S. Vigil. Erster Streifen oben schräg
abgerissen: 4*8 cm breit, 14 cm lang; der zweite oben abgeschnitten 57 cm
breit, 17 cm lang; beide nach unten samt Rand unversehrt. Die Hs. war
zweispaltig geschrieben. Ursprgl. Spaltenhöhe 20"4 cm, Breite 5 cm, je 36
Zeilen in der Spalte. Der erste Streifen enthält die Reste von 25 Zeilen (recto
fehlen die Schlüsse, verso die Anfänge der Zeilen), der zweite 33 Zeilen
(recto ziemlich unversehrt, verso mit fehlenden Anfängen). Die Streifen geben
die Reste je einer ersten und vierten Spalte eines Blattes, zwischen dem
Schluß von Streifen 1 und dem Anfang von 2 fehlen 864 (plus 3 abgeschnit.
tenen) Zeilen des Textes, also 6 Blätter zu je vier 36zeiligen Spalten. Unsere
Streifen gehörten also einem, drei innere Doppelblätter umspannenden Doppeibl,
an. Das Schriftfeld war eingerahmt, Reimzeilen abgesetzt, die ungeraden gegen
den Rand vorspringend, bei Abschnitten abwechselnd rote und blaue Initialen.

Inhalt: Wolframs Willehalm 82,19 — 86,12; 116,10 — 120,30
mit den durch die Verstümmelung bedingten Lücken. Der Text gehört
zu o p. 83,11 fehlt den vor hohen sowie in J; 87,7 vz er hant nach Wolfr.s
Gebrauch (s. etwa 120,15); 116,10 wart wie Lachm. {wart von im mnop


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