Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 3
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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Prospectus

3

3) Die Phänomene von einem vermischten Character,
welche sowohl im wachen, wie im nichtwachen Zustande
des Subjects stattfinden, deren subjectiver Character jedoch
derartig verwischt scheint, das ihre offenbare Objeeti-
vität oder ihre wirkliche Existenz ausserhalb des Subjects
ihre unterscheidende Eigentümlichkeit bildet, welche ihr
Studium unendlich verwickelt macht. Hierher gehört eine
gewisse Auzahl von Phänomenen, welche man spiritistische
nennt.

Der Schlaf ist ein solches gemeinsames Phänomen,
welches die Wissenschaft nicht ignoriren kann. Jedes
Handbuch der Psychologie und Physiologie handelt von
ihm; aber selbst von diesem Gesichtspunkte aus schlagen
diese beiden Wissenschaften zwei einander entgegengesetzte
BicHungeu ein. Für den Psychologen ist der Schlaf ein
besonderer Zustand psychischer Thätigkeit, ein psychisches,
oder wenigstens ein psychophysiologisches Phänomen. JFür
den abstrakten Physiologen hat im Gregentheil Alles, was
der Seele zugeschrieben wird, in den Nerveu-Elemcnten
statt, und selbst das Bewusstsein ist für ihn nur ein Act
der Nerventhätigkeit.

Die Phänomene, welche man dem thicrischen Magnetismus
zuschreibt, sind viel seltener und ihre Ansprüche
auch ganz andere. Die Beobachter dieser Phänomene wollen
nicht allein die unabhängige Existenz oder Selbstständigkeit
eines seelischen Princips im menschlichen Körper, sondern
auch noch die vollkommenere Thätigkeit desselben
ausserhalb der sinnlichen Empfindung beweisen. Der spiri-
tualistische Philosoph lässt diese Phänomene nicht aus seinen
Augen; aber die empirische Wissenschaft Int in neuester
Zeit ihre Existenz anzuerkennen sich geweigert. Das
Studium dieses Gegenstandes wird durch die bescheidenen
Arbeiten vereinzelter Pioniere fortgesetzt; da es aber keine
Unterstützung findet, so ist es beinahe in Vergessenheit
gerathen.

Eine andere Form psychischer Thätigkeit zeigt sich in
den sogenannten spiritistischen Phänomenen. Sie
haben den Vorzug vor den Erscheinungen des thierischen
Kjgnetismus, dass sie beinahe alle Formen dieses letzteren
und noch viele andere weit verwickeitere umfassen und
s.oh doch zugleich insofern als sehr einfache darstellen, in-
w efern sie ziemlich leicht nach AVillen erzeugt und von
jedem Beobachter bestätigt werden können. Aber die Wissenschaft
hat sich ebenfalls von ihnen mit noch viel mehr
Schroffheit abgewendet. Weil sie vielleicht nicht die Kraft
in sich fühlt, dieselben allein durch die Physiologie zu erklären
, ignorirt sie dieselben und fährt in der Entwickele

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