Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 13
(PDF, 125 MB)
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Der Spiritualismus im Lichte der modernen Wissensehaft. 13

Ansichten oder Meinungen über einen Gegenstand besitze,
den ich noch nicht zu Terstehen erkläre. Ich betrachte es als
die Pflicht von Männern der Wissenschaft, welche exacte
Arbeits-Methoden erlernt haben, die Erscheinungen su
prüfen, welche die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich
ziehen, um entweder ihre Echtheit zu bestätigen, oder wenn
möglich, die Täuschungen der Ehrlichen zu erklären und
die Streiche der Betrüger aufzudecken. Aber ich halte es
für beklagenswerth, dass eines Mannes Untersuchung öffentlich
eher angekündigt wird, als bis er sich selbst bereit
erklärt hat, sich darüber auszusprechen.

Man kann ein wahrhaft wissenschaftlicher Mensch sein
und doch mit Professor De Morgan übereinstimmen, wenn
er sagt: — „Ich habe sowohl gesehen als gehört, und zwar
auf eine Weise, welche jeden Nichtglauben unmöglich
machen muss, sogenannte spirituelle Dinge, die von keinem
vernünftigen Wesen als der Erklärung durch Betrug, Zufall,
oder falsche Auffassung unterworfen betrachtet werden
können. So weit fühle ich den Boden fest unter mir; aber
wenn ich zu der Frage komme, welches die Ursache dieser
Erscheinungen ist, so finde ich, dass ich keine der Erklärungen
annehmen kann, welche bis jetzt aufgestellt
worden sind .... Die physikalichen Erklärungen, die icii
gelesen habe, sind recht hübschklingend, aber erbärmlich
unzulänglich. Die spirituelle Hypothese ist aasreichend,
aber gewaltig schwierig."

Was die Zulänglichkeit dieser Erklärung betrifft, so
bin ich noch nicht im Stande, darüber zu sprechen. Dass
gewisse physikalische Erscheinungen, wie z. B. die Bewegung
materieller Substanzen und die Erzeugung von Tönen,
welche denen elektrischer Entladungen gleichen, unter
Umständen vorkommen, in welchen sie durch kein gegenwärtig
bekanntes physikalisches Gesetz erklärt werden
können, ist eine Thatsache, deren ich ebenso gewiss bin,
als der elementarsten Thatsache in der Chemie. Meine
ganze wissenschaftliche Erziehung ist eine stete, lange
Lection in der Genauigkeit der Beobachtung gewesen, und
ich wünschte deutlich dahin verstanden zu werden, dass
diese feste Ueberzeugung das Resultat sorgfältigster Untersuchung
ist. Aber ich kann gegenwärtig nicht einmal die
vagste Hypothese über die Ursache der Phänomene aufzustellen
wagen. Bisher habe ich nichts gesehen, was mich
von der Wahrheit der „spirituellen" Theorie überzeugt
hätte. Bei einer solchen Untersuchung fordert der Verstand,
dass der spirituelle Beweis absolut nicht hinweg zu erklären
sein muss; er muss so schlagend und überzeugend wahr


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