Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 31
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0039
Mesmerismus, Hellsehen und Spiritualismus, 31

genau die bereits von den „sensitiven" Patienten einer
niedrigeren Klasse gegebenen Beschreibungen, deren Zeug-
niss bezweifelt worden war, als diese Beobachtungen das
erste Mal veröffentlicht wurden.

Dazu kam, dass Dr. Diesing, Curator an der Kaiserlichen
Akademie der Naturwissenschaften zu Wien, und
der Bitter Hubert von Rainer, Rechtsanwalt zu Klagenfurt,
die leuchtenden Erscheinungen nicht sahen, aber für die
von Magneten und Krystallen erregten verschiedenartigen
Empfindungen hoch sensitiv waren. Ungefähr fünfzig andere
Personen in allen Lagen des Lebens, in jedem Alter und
beiderlei Geschlechts, sahen und empfanden dieselben Erscheinungen
. In einer ausführlichen Becension über Reichen-
bactis Werk in der „British and Foreign Medico-Chirurgi-
cal Review" wird das Zeugniss dieser zwölf Herren, Männer
von Rang und Wissen, von denen drei Aerzte sind,
vollständig ignorirt und wiederholt behauptet,
dass diese Erscheinungen subjective seien. Das einzige
Theilchen Beweis zur Unterstützung dieser Ansicht lautet,
dass ein mesmerischer Patient durch eine blosse
Anregung sowohl ohne, als mit einem Magnet, „Lichtausstrahlungen
" zu sehen veranlasst worden sei. Es scheint
mir ungefähr eben so vernünftig zu behaupten, dass Gordon
Cumming oder Dr. Livingstone niemals einen wirklichen
Löwen gesehen hätten, weil ein Dutzend mesmerischer
Patienten durch eine blosse Anregung zu dem Glauben
veranlasst worden seien, als sähen sie Löwen in einem Vorlesungssaale
. Wenn nicht bewiesen werden kann, dass
Reichenbach und diese zwölf Herren, und zwar jeder von
ihnen, nicht Verstand genug besassen, um einfache Prüfungen
anzustellen (welche jedoch, wie die Details der Experimente
zeigen, wiederholt erfolgten), so sehe ich nicht ein, wie die
in dem oben erwähnten Artikel erhobenen allgemeinen Einwürfe
, dass Reichenbach kein Physiolog sei, und dass er nicht
genug Prüfungen anstellte, das geringste Gewicht gegen die
Masse von Beweisen, die er anführt, haben kann. Es ist gewiss
der modernen Wissenschaft nicht zum Ruhme gereichend,
dass diese mühsamen Untersuchungen ohne auch nur einen
Versuch ihrer Widerlegung verworfen werden sollten; und
wir können so etwas nur dem Abneigung erregenden
Char acter einiger der hervorgebrachten höheren Erscheinungen
zuschreiben, die ohne Prüfung zu ignoriren
noch immer die hergebrachte Gewohnheit der Professoren
der Naturwissenschaft ist. Jch habe auch die Behauptung
gelesen, dass Reichenbach's Theorie durch die Anwendung
eines Electro-Magneten widerlegt worden sei, weil ein
Patient nicht habe sagen können, ob der Strom in Thätig-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0039