Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 55
(PDF, 125 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0063
Crookes' Notizen einer Untersuch, über spirituelle Erscheinungen. 55

Aber die Annahme, dass es eine Art von Manie oder
Täuschung gebe, welche plötzlich ein ganzes Zimmer voll
intelligenter Personen, die sonst ganz gesund sind, befalle,
und dass sie alle bis in die kleinsten Besonderheiten in
den Details der Vorfälle, deren Zeugen sie zu sein vermeinen
, mit einander übereinstimmen, scheint meinem Geiste
noch unglaublicher als selbst die Thatsachen, welche sie
bezeugen. •

Der Gegenstand ist noch weit schwieriger und umfangreicher
, als er zu sein scheint. Vor vier Jahren beabsichtigte
ich nur, einen oder zwei Monate der Müsse der
Ermittelung zu widmen, ob gewisse wunderbare Vorfälle,
von denen ich gehört hatte, die Probe einer genauen Nachforschung
bestehen würden. Nachdem ich jedoch bald zu
demselben Schlüsse gelangt war, wie, ich möchte sagen, ein
jeder unpartheiische Forscher, dass „Etwas daran sei," so
konnte ich als ein Erforscher der Naturgesetze mich nicht
weigern, der Untersuchung weiter zu folgen, wohin immer
auch die Thatsachen führen mochten. Auf diese Weise
sind einige Monate zu einigen Jahren geworden, und wäre
meine Zeit zu meiner eigenen Disposition, so würde sie sich
wahrscheinlich noch weiter hinaus erstrecken. Aber noch
andere Gegenstände von wissenschaftlichem und praktischem
Interesse erheischen meine gegenwärtige Aufmerksamkeit;
und insofern ich der zu verfolgenden Untersuchung nicht
die gehörige Zeit widmen kann, welche sie verdient, und
da ich vollkommen überzeugt bin, dass sie binnen einigen
Jahren von Männern der Wissenschaft studirt werden wird,
and da meine günstigen Gelegenheiten hierzu jetzt nicht
mehr so gute sind, als sie vor einiger Zeit waren, wo Mr.
A D. Home sich bei guter Gesundheit befand, und Miss
Kate Fox (jetzt Mrs. Jenckeii) noch frei von häuslichen und
mütterlichen Beschäftigungen war, so fühle ich mich gezwungen
, weitere Untersuchungen für jetzt aufzugeben.

der Beobachtung und auf Ihre vollständige Wahrhaftigkeit, etwas wie
den Wunsch in mir aufsteigen fühle, dieses Alles selbst zu sehen;
und es ist für mich höchst peinlich zu denken, wie viel mehr Beweis
ich noch verlange. Peinlich, sage ich, weil ich sehe, dass es nicht
die Vernunft ist, welche einen Menschen überzeugt, sondern dass
diese Ueberzeugung erst eintritt, wenn eine Thatsache so häufig sich
wiederholt, dass der Eindruck zur Geistesgewohnheit, zu einer alten
Bekanntschaft, ja, zu einem so lange gekannten Dinge wird, dass er
nicht mehr bezweifelt werden kann. Dieses ist eine sonderbare Phase
des Menschengeistes, und sie ist merkwürdig stark bei Gelehrten —
ja, bei diesen noch stärker als bei Anderen, wie ich glaube. Aus
diesem Grunde dürfen wir nicht immer einen Menschen unredlich
nennen, weil er sich eine lange Zeit dem Beweise verschliesst. Die
alte Mauer des Glaubens muss erst durch viejes Belagerungsgeschütz
niedergeworfen werden."


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