Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 78
(PDF, 125 MB)
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I

78 Psychische Stufen. I. Jahrg. 2. IJeft (Februar 1874.)

testantischen Glaubens, aber die Resultate, welche noth-
wendig aus diesem edlen Prinzip fliessen, werden von nur
sehr Wenigea eingeräumt. „Wenn ich das Recht der eigenen
Meinung bestreite", sagt der Ehrw. George Armstrong, „so
erklärt mich die Kirche für einen Papisten; wenn ich sie
anerkenne und danach handle, so verwirft sie mich als
einen Häretiker. Ich habe die Erlaubniss und Verpflichtung
, auf die Bedingung hin zu forschen, dass die erlangten
Schlussfolgerungen nicht meine eigenen, sondern die schon
vorher für mich von der Kirche festgesetzten seien;" und
er hätte noch hinzufügen können, dass die Gesellschaft im
Grossen und Ganzen ebenso tyrannisch ist, als die Kirche.

Indem ich meine Erfahrung über diesen Gegenstand
berichte, werde ich etwa fünfundzwanzig Jahre zurückgehen
müssen; nicht dass ich schon Etwas in jener frühen Periode
meines Lebens vom Spiritualismus gewusst hätte, sondern
weil ich damals mit einer Klasse von Phänomenen in Berührung
kam, welche, wie ich jetzt sehe, aufs innigste mit
der spirituellen Philosophie verknüpft und nur mit ihrer
Hilfe erklärlich sind — diese Phänomene sind unter dem
Namen j,Mesmerismus" bekannt. Zu jener Zeit hatte ich
einen Freund in Norwich, welcher ein grosses Interesse am
Mesmerismus nahm, und der mir schrieb, dass er Zeuge
der ausserordentlichsten Fälle des Hellsehens gewesen sei.
Da er ein Mann war, vor dem ich eine grosse Hochachtung
hegte, so wurde ich ziemlich ärgerlich darüber, dass er ein
Gläubiger an Etwas geworden sein sollte, was ich mir
nicht anders als den widersprechendsten Unsinn denken
konnte, und ich begab mich daher nach Norwich, zum
Theil zu dem Zweck, ihn auf* seinen grillenhaften Vorstellungen
herauszudisputiren und ihn zu etwas gesundem
Menschenverstände Aehnlichem zurückzubringen. Als wir
zusammenkamen und ich mich bemühte, ihm seinen Irrthum
mit Fassung von, allen Prinzipien gesunder Philosophie so
gänzlich widersprechenden Ansichten nachzuweisen, fragte er
mich ganz ruhig, ob ich schon irgend etwas von Mesmerismus
gesehen hätte. Ich versetzte, dass dies nicht der Fall sei,
und dass ich auch nichts zu sehen wünschte, da ich überzeugt
wäre, dass das Ganze eine Täuschung sei. Er fragte
mich, ob ich es mit dem Princip der Prüfung aller Dinge,
das ich so oft von der Kanzel herab gelehrt hätte, für
verträglich erachte, Etwas zu verdammen, von dem ich
nichts wüsste, und mich zu weigern, Thatsachen sehen zu
wollen, welche dahin führen könnten, meine Ansichten in
Bezug auf die Sache zu verändern? Ich versetzte, dass der
Mesmerismus nicht wahr sein könnte, weil er dem gesunden

r


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