Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 106
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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406 Psychische Studien. I. Jahrg. 3. Heft. (März 1874.)

eines Theaters vernommen. Ueberdiess ist wirkliche Berührung
nicht immer nothwendig; ich habe diese Töne von
dem Fussboden, den "Wänden, u. s. w., als des Mediums
Füsse und Hände gehalten wurden, — als sie auf einem
Stuhle stand, — als sie sich in einer von der Zimmerdecke
herabhängenden Schwinge schaukelte, — als sie in einen
eisernen Drahtkäfig geschlossen war, — und als sie ohnmächtig
auf einem Sopha lag, ausgehen gehört. Ich habe
sie auf einer Glas-Harmonika vernommen — ich habe sie
auf meiner eigenen Schulter und unter meinen eigenen
Händen empfunden. Ich habe sie auf einem Papierblatt
gehört, welches zwischen den Fingern an einem durch eine
seiner Ecken gezogenen Stück Faden gehalten wurde.
Mit einer vollen Kenntniss der zahlreichen Theorien, welche
hauptsächlich von Amerika ausgegangen sind, um diese
Töne zu erklären, habe ich selbige auf jede Weise, die ich
ersinnen konnte, geprüft, bis ich der TJeberzeugung nicht
mehr entrinnen konnte, dass sie wahre objective Vorfälle
seien, welche von keinerlei Kunstgriffen oder mechanischen
Hilfsmitteln hervorgebracht wurden.

Eine wichtige Frage zwingt sich hier von selbst der
Beachtung auf. Werden diese Bewegungen und
Töne von einer Intelligenz gelenkt? Schon
auf der allerersten Stufe der Untersuchung wurde gefunden,
dass die diese Erscheinungen hervorbringende Kraft nicht
bloss eine blinde Kraft, sondern auch von Intelligenz begleitet
oder gelenkt war: so werden die Töne, die ich so
eben angedeutet habe, in einer bestimmten Anzahl sich
wiederholen, sie werden laut oder schwach kommen, und auf
Wunsch an verschiedenen Orten; und durch eine vorher
getroffene Vereinbarung von Zeichen werden Fragen beantwortet
und Botschaften mit mehr oder weniger Genauigkeit
mitgetheilt.

Die diese Erscheinungen lenkende Intelligenz steht zuweilen
offenbar unter derjenigen des Mediums. Sie befinden
sich häufig in directer Opposition gegen die Wünsche des
Mediums: als ein Entschluss ausgesprochen wurde, etwas
zuthun, was nicht als ganz recht betrachtet werden konnte,
so habe ich dringende Botschaften geben hören, um eine
nochmalige Ueberlegung herbeizuführen. Die Intelligenz ist
zuweilen von einem solchen Oharacter, dass sie zu dem Glauben
leitet, als gehe sie nicht von einer anwesenden Person aus.

Es könnten mehrere Beispiele gegeben werden, um jede
dieser Behauptungen zu beweisen, aber der Gegenstand wird
später noch vollständiger erörtert werden, sobald wir von
der Quelle der Intelligenz handeln werden.


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