Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 130
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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130 Psychische Studien. L Jahrg. 3. Heft. (März 18740

Universums, ist ein freies, keine immanente Geburt und
keine äussere Zeugung aus Instinkt und Noth.

Der absolute Geist theilt sieh nicht mit diesem Hervorbringen
in seiner Substanz und lässt von seiner Ganzheit
nicht ab. Zugleich geht aber auch dem absoluten
Geist durch seine Hervorbringung einer Welt nichts zu
und er bedarf dieser Aeusserung nicht zu seiner Vollendung.
Schöpfend erschöpft er sich nicht in seinem Geschöpf, geht
nicht in ihm auf, sondern erhebt sich über es. Die Hervorbringung
Gottes ist nothwendig die eines Selbstischen
und die eines Selbstlosen zugleich, eines Mitwirkers und
eines Werkzeugs. Wie der Geist nach Aassen nicht unmittelbar
, sondern mittelst des Wortes wirku, so setzt und
erhält er sich immanent selber nur durch das Wort in
Wirksamkeit. Geist ist darum immer Stimme, innere und
äussere. Sich erkennend, erkennt Gott alle Dinge. Nur
der bei und für sich seiende absolute Geist vermag wahrhaft
zu produciren und als Oaasalität sich zu bethätigen.
Weil der absolute Geist bereits (ewig) vollendet und in
sich genügend ist, so bringt er nichts Höheres oder Vollendeteres
, als er selbst ist, und nichts Gleiches, keinen zweiten
Gott, hervor, weil ein Hervorgebrachtes kein Gott, kein
ursprünglich Hervorbringendes mehr wäre. Die Hervorbringung
Gottes, die Schöpfung, kann daher nur die seines
emanenten Abbildes oder Gleichnisses sein, weil sein immanentes
Bild die ewige Weisheit — Idea — ist." *)

Weiter kann hier die reiche Schöpfungslehre Baaders
nicht verfolgt werden. Sie erhebt sich hoch über allen
Dualismus, ohne einem abstrakten oder Alles vereinerleien-
den Monismus zu verfallen. Wie sie den Deismus zurückweist
, so weist sie den gemeinen wie den Persönlichkeitspantheismus
zurück. Sie hält die Abstammung aller Wesenheiten
aus Gott fest, ohne die Wesenheit Gottes mit den
Wesenheiten der Welt zu vermischen. Die Weltwesenheiten
sind ihm nicht Modificationen Gottes, sondern
Schöpfungen, denen von Gott gesonderte Wesenheit verliehen
ist. Er zeigt, dass jede andere Annahme auf Widersprüche
führt und dass, wenn das Wie unseres Entstehens
und Fortbestehens, der Ertheilung gesonderter Wesenheit,
uns Geheimniss bleibt, dies aus der Erkenntniss Gottes
als des Unendlichen, Erkennbaren, aber Unausforschbaren
folgt und diese Begrenztheit unserer Erkenntniss die notwendige
Basis unserer Bewunderung Gottes und unserer

*) Die Weltalter: Lichtstrahlen aus Franz v. Baaders Werken.
Herausgeg. von Holtmann (Erlangen, Besold, 1868», S. 149 ff.


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