Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 182
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0190
182 Psychische Studien. I. Jahrg. 4. Heft. (April 1874.)

gischer Schlüsse sorgfältig zu benutzen. Da darf nicht eine
Quader nur halb in der Luft schweben, sonst löst sie sich
unvermerkt aus dem Bau, und der ganze tragende Pfeiler
stürzt haltlos in sich zusammen in die bodenlose Tiefe.
Es sind aber zu einer solchen geistigen Hängebrücke zwei
feste Spannfeiler erforderlich, die auf der solid gegründeten
Erfahrung dis Natur- und Seelenlebens erbaut werden
müssen. Nun gilt es, bei Schülern in der Geisteskunde nicht
sogleich mit der schwebenden Brücke, mit den schwierigsten
und verwickeltsten Problemen, nicht mit höheren Perioden,
Satzgefügen, Rechnungsarten und Logarithmen, sondern
vorerst mit diesen beiden Grundpfeilern, mit dem einfachen
ABO, Wort- und Satzgefüge und mit dem Eins und Eins
der Grundprincipien der Natur- und der Seelenlehre zu
beginnen. Erst wenn diese fest und gründlich in die
bewusste Ueberzeugung der Masse eingesenkt sind, vermag
man auf diesem Grunde sein Publikum mit einiger Sicherheit
weiter zu erbauen und zu einer nur luftig erscheinenden
, aber nicht minder sicher und fest verbundenen kühnen
Spannung zu führen. Darin sollten die Vertreter undVer-
kündiger der Geistfrage \ror der Oeffentlichkeit stets und
überall nach einem wohlgeordneten Bauplane und Risse
arbeiten und nichts auf die zufällig daherschwebenden Luft-
gewölke der für das allgemeine Verständniss oft viel zu
hoch fliegenden Theorien und Hypothesen gründen. Eine
einfache, schlichte, wissenschaftlich gründlich ermittelte
Wahrheit der Psychologie und selbst Phrenologie
würde gewiss als aufsprossendes Samenkorn im Volke mit
der Zeit mehr wunderbar reifende Früchte des Selbstdenkens
für Höheres entfalten, als alle, weil innerlich unverstanden,
darum märchenhaft klingenden Thatsachen und Wunder
von Medien, welche wohl in einem fachwissenschaftlichen
Journale, wie die vorliegenden „Psychischen Studien",
vor Eingeweihteren eingehend besprochen und daselbst von
Forschern studirt, aber niemals vor ein in diesen Erlebnissen
ganz unbewandertes Publikum unvermittelt und ohne
die grösste Umsicht gebracht werden sollten als Thatsachen
und Erlebnisse, die vielleicht an für sich in einem gewissen
Sinne wahr, aber nicht für Jeden sofort unter dem richtigen
Loth- und Einfallswinkel des Verständnisses darstellbar
und begreiflich sind. Es sind diess oft harte Nüsse, an
denen selbst noch die weit erfahrenere gelehrte Welt mit
allen ihren wissenschaftlichen Instrumenten vergebens herumknackt
.

Diesen richtigen Standpunkt der Forschung und Darstellung
eines so schwer verständlichen Gegenstandes für


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0190