Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 183
(PDF, 125 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0191
Ein öffentlicher Vortrag des Herrn Grafen Adolf v. Poninski. 183

sein Publikum jedesmal mit der besten Beleuchtung zu
finden, ist eben Sache der Kunst und Kunde eines Vortragenden
, der sich von seinem Thema nicht selbst maasslos
bezaubern und fortreissen lassen, sondern dasselbe nüchtern
beherrschen muss, und dem es bei diesen oft blendenden
und verwirrenden Thatsachen unmöglich um eine blosse
eitle Effecthascherei zu thun sein darf. Das Alles fühlte
wohl auch der persönlich geschätzte Vortragende instinctiv
von selbst heraus, als er am Schlüsse seines Vortrags oflfen-
müthig erklärte, dass, wenn es ihm auch diessmal noch nicht
gelungen sein sollte, seine Zuhörer von der Realität der
vorgeführten Dinge und Thatsachen zu überzeugen, Dieselben
diess nicht dem Mangel der Sache, sondern lediglich dem
Mangel seines Vortrags zuschreiben möchten.

Auf Grund dieser unvermittelten und missverstandenen
Vortragsweise möchte wohl die später am 6. März folgende
Berichtigung des doch gewiss nicht unintelligenten Referenten
des ^Leipziger Tageblattes'' vom 4. März nicht
ganz am rechten Platze gewesen sein, welcher einfach,
und von seinem nach oben entwickelten Gründen wesentlich
unüberzeugt gebliebenen Standpunkte aus, auch mit
einem gewissen Rechte, die Befürchtung ausgesprochen hatte,
dass man bei dergleichen Dingen, die so buntgestaltig
(„über Materialisation eines Geistes, über Somnambulismus,
über Ahnungen, über innere Stimmen, über Anticipationen
von Zuständen, welche im Tode eintreten, über die unabhängige
Thätigkeit des Geistes von Innen nach Aussen,
über die Unterscheidung einer centralen Sensation von einer
bloss peripherischen und excentrischen, welche philosophische
Bezeichnung Baaders durch des Vortragenden höchst verwickelte
eigene Erklärung dem Publikum geradezu ungeniess-
bar und vollends unverständlich wurde, und über die
Manifestationen der Geister nach dem Tode, für welche
er unter Anderem auch das höchst triviale Beispiel anführte,
dass solche sich bis zum Zerreissen von Rock und Stiefel
auf offener Strasse verstiegen hätten,") und somit in diesem
Sammelsurium geradezu verwirrend auf den Zuhörer hereinplatzen
, erschrecken und für seinen (nämlich des noch un-
belehrten Zuhörers und keineswegs des exacfcen .Forschers)
gesunden Verstand fürchten könnte, und den "Wunsch daran
knüpfte, dem sonst liebenswürdigen Vortragenden lieber
auf einem anderen geistigen Felde zu begegnen. Vom
Standpunkte einer richtigen Pädagogik oder Volkserziehungskunde
aus betrachtet, können auch wir diesem Wunsche
nur beipflichten, und hoffen wir, den Herrn Grafen künftig
nur mehr spezifisch auf dem Gebiete einer eingehenderen


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