Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 184
(PDF, 125 MB)
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184 Psychische Studien. I. Jahrg. 4. Heft (April 1874)

eigenen, gründlichen experimentellen Forschung in der
Geistfrage thätig zu sehen, wofür ihm ja in dem von ihm
gegründeten Leipziger „Vereine für spirite Studien" Gelegenheit
genug zu esoterischem (d. h. geheimem und privatem)
Wirken gehoten sein dürfte. Die von uns als wesentlich
ins Auge gefasste exoterische (d. h. für Uneingeweihte und
und die Oeffentlichkeit bestimmte) Entwicklung der Geistfrage
dürfte in der gewünschten pädagogischen Richtung
einer allmählichen Vorbereitung und Erziehung des Gemeinverständnisses
für die Grundwahrheiten der speziellen Seelenkunde
und Geisteslehre in ihren verschiedensten Aeusserungen
auf dem bereits eingeschlagenen Wege des Herrn Grafen
schwerlich zu einem gemeinnützlichen Ausdruck gelangen.

Möge Herr Graf Poninski diese ineine Ausstellung an
seinem Vortrage bloss als einen freundlichen Wink betrachten
, der Alles oft viel zu vorschnell antieipirenden,
durch einander gestaltenden und willkürlich beziehenden
Phantasie und Einbildungskraft im Gebiete seiner spezifischen
spirituellen Studien künftig nicht zu sehr die Zügel schiessen
zu lassen, ohne sie fest in Händen zu behalten, und das
Motto Zöllners zu der Vorrede seines berühmten Werkes:
„Ueber die Natur der Kometen" beherzigen, welches sich
auch auf die „Natur der Geister" anwenden lässt und
folgendermaassen lautet: — „Benutzen wir immerhin die
Einbildungskraft auf alle Weise; aber nehmen wir auch,
indem wir diess thun, unsern Standpunkt auf dem festen
Grund und Boden des Bekannten, ehe wir uns an das
Unbekannte wagen." — Denn es dürfte ihn auf dem Gebiete
der spiritistischen Phantasie nur zu bald ein ganzer
Schwärm von Enthusiasten umflattern, welche oft die wildesten
und abstrusesten Einfalle und flüchtigsten Selbstbeobachtungen
zu ganzen Büchern sogenannter geistiger Studien
herausgestalten werden. Andererseits wolle er aber auch
das weitere Wort desselben grossen Forschers beherzigen,
welcher in der bezeichneten Vorrede p.VIII von der sonst
nicht der unbeherrschten Einbildungskraft huldigenden
gelehrten Welt sagt: — „Ich bin zu dem Resultate gelangt,
dass es der Mehrzahl unter den heutigen Vertretern der
exaeten Wissenschaft an einer klar bewussten Kenntniss der
ersten Principien der Erkenntnisstheorie gebreche." — Wenn
Solches nun beim grünen Holze der Gelehrsamkeit der Fall
ist, wie viel mehr wird diess am dürren Holze total falscher
Grundvorstellungen über spezifisch geistige Dinge, zumal unter
dem nichtgelehrten, wenn auch in anderen Dingen recht

gebildeten und intelligenten Volk und Publikum sich bewahr-
eiten! Der öffentlich auftretende Lehrer einer wahren


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