Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 223
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Die Theorie d. unwillkürlichen Muskelthätigkeit v. Dr. Carpenter. 223

Bei einer anderen Gelegenheit waren wir zufällig auf
Besuch in einem Hause, wo zwei Damen lebten, welche
die Planchette nach der Original-Methode bearbeiteten, und
unsere lange vorhergehende Bekanntschaft mit ihnen stellte
sie über allen Verdacht von etwas Anderem als Selbsttäuschung
. Die eine von ihnen glaubte fest an die Realität
ihres Verkehrs mit der Geisterwelt; und ihre Planchette
war beständig unter ihren Händen in Thätigkeit, ihr Zeiger
wies auf die nach einander folgenden Buchstaben und Zahlen
auf der ihr vorliegenden Karte gerade so, als ob sie die
einer Telegraphenscheibe gewesen wäre, auf welche durch
galvanische Verbindung eingewirkt wird. Nachdem wir
den Vorgang einige Zeit beobachtet und uns vergewissert
hatten, dass die Antworten, die sie auf die an ihre geistigen
Besucher von selbst gestellten Fragen erhielt, genau solche
waren, welche ihre eigene schlichte und fromme Natur ihr
eingeben mochte, redeten wir sie also an: —

„Sie glauben, dass Ihre Antworten Ihnen von Ihren
geistigen Freunden dictirt werden und dass Ihre Hände die
passiven Vehikel der spirituellen "Wirkungskraft sind, durch
welche die Planchette gelenkt wird, wenn Sie dieselben
hervorbuchstabiren. W ir glauben hingegen, dass die Antworten
die Producte Ihres eigenen Gehirns sind, und dass
die Planchette von Ihren eigenen Muskeln bewegt wird.
Nun können wir durch ein ganz einfaches Experiment prüfen,
ob Ihre Ansicht oder die unsrige die richtige ist.
Wollen Sie so freundlich sein, Ihre A. ugen zu schliessen,
wennn Sie Ihre Frage stellen, und uns beobachten lassen,
was die Planchette hervorbuchstabirt? Wenn die Geister
sie leiten, so ist kein Grund vorhanden, weshalb sie diess
nicht ebenso gut thun sollten, wenn Ihre Augen geschlossen,
als wenn sie offen sind. Wenn der Tisch von Ihren eigenen
Händen bewegt wird, so wird er keine bestimmten Antworten
ertheilen, wenn er nicht unter der Leitung Ihres
eigenen Gesichts steht."

Auf diese Anrede versetzte unsere Freundin, dass sie
nicht daran denken könnte, ein solches Experiment zu
machen, da „dieses einen Mangel an Glauben verratheu
würde;" und alle unsere Argumente und Ueberredungskünste
konnten sie nur zu dem Punkte bringen, die Geister zu
fragen, ob sie unserer Bitte willfahren dürfte. Die
Antwort lautete „Nein." Sie fragte hierauf auf unser fortgesetztes
Drängen: „Warum nicht?'4 Die Antwort lautete:
„Mangel an Glauben," Einen noch stärkeren Druck auf
sie ausübend, verleiteten wir sie zu der Frage: „Glauben
an was?" Die Antwort war: „An Gott." Selbstverständlich


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