Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 224
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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224 Psychische Studien. I. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1874.)

würde jeder weitere Appell in diesem Gebiete unnütz gewesen
sein; und wir wandten uns in Folge dessen an unsere
andere schöne Freundin, deren hohe Bildung und grosse
allgemeine Intelligenz sie für unsere eigene rationalistische
Erklärung der Wunder, welche sie so ernstlich verwirrt
hatten, vorbereitet hatte. Denn nachdem sie kurze Zeit
vorher bei Beförderung einer öffentlichen Bewegung, welche
sie mit einer Anzahl Personen in Berührung gebracht hatte,
die ihr zuvor fremd waren, engagirt gewesen war, hatte sie
Fragen über dieselben gestellt, welche Antworten hervorlockten
, die in vielen Fällen solche waren, dass sie von ihr
selber als ganz unerwartete erklärt wurden, — die besonders
darauf hinausliefen, einige ihrer Mithelfer als von unwürdigen
Motiven beeintiusst zu beschuldigen. Nach einigem Hin-
und Her fragen gab sie uns jedoch zu, da*s sie schon vorher
einen lauernden Verdacht über diesen Puukt gehegt, den
sie sich kaum selbst eingestanden, noch weniger Anderen
bekannt gegeben hätte; und sie wurde sehr erleichtert, als
wir ihr nachwiesen, dass die Planchette bloss das enthüllte,
was auf dem Grunde ihrer eigenen Seele ^sorging. Ihre
Bekehrung zu unserer Ansicht war eine vollständige, als
bei ihrem Versuche, auf die Planchette mit geschlossenen
Augen einzuwirken, ihr Zeiger vollständig in der Irre
herumfuhr. Diese Prüfung dürfte sogleich, wie wir uns
überzeugt fühlen, alle Leistungen der „Zeichnen-Medien"
erledigen, wenn sie sich in der That nicht so geschult haben,
dass sie unter der Leitung ihrer „Muskel-Empfindung,"
mehr oder weniger unabhängig vom Gesichtssinn, besonders
in dem Somnambulismus verwandten Zuständen arbeiten.
Denn, wie wir bereits in unserem früheren Artikel ( vol. XOITT,
p.53L cf „The Quarterly Review4') zeigten, die Ooncentration
der Aufmerksamkeit auf die Muskelempfindung macht in
solchen Zuständen oft die Subjecte fähig, die Bewegungen,
durch welche das Schreiben vollführt wird, mit einer
Genauigkeit zu lenken, welche nicht übertrofien werden
könnte, wenn die Augen dabei benutzt worden wären. Es
giebt jedoch nur eine einzige Anwendung der Prüfung,
welche — wo sie ehrlich angestellt werden kann — unfehlbar
zuverlässig sein möchte. Jeder, welcher das Zeichnen
aus freier Hand geübt hat, weiss, wie schwierig es ist, ein
Paar Ourven (wie z. B. die beiden Seiten eines Bogens)
mit vollkommener Symmetrie auf beiden Seiten zu beschreiben;
eine solche Symmetrie ist mit einiger Annäherung an Genauigkeit
nur durch wiederholtes Wegwischen der einen
oder anderen Hälfte zu erreichen. Wenn nun die Hand
eines „Zeichnen-Mediums" unter geistiger Leitung steht, so


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