Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 261
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Das magische Erkennen verborgener Dinge v Prof. Dr. Perty. 2G1

stände auf, die ich früher nie gesehen und welche wohl
eingehüllt waren. Zuerst bindet er mir um die Stirno die
Photographie seiner Braut, verschlossen in einem Lederetui,
welches bei Rodek in Wien gekauft worden war und welche
er von seinem Schwiegervater erhalten hatte, von dessen
Namen der Anfangsbuchstabe A. sich auf dem Etui befindet
— Ich fühle einen brennenden Kuss auf nieinen Lippen,
er haftet dem Gegenstande an; ich sehe ein A. und einen
blonden Herrn, den Kohlmarkt in AVien. (Rodek's Magazin
befindet sich am Kohlmarkt.)

10. Yersuch. Graf £. W. gibt mir eine altrömische
Thränenurne. — Ich bin traurig, fühle, wie eine dicke
Thräne mir die Wange herunterrollt, sehe lauter kleine
Töpfchen, sie sind so komisch, spitzig! Auf Verlangen G.'s
zeichne ich sie, und sie sind genau so wie der Gegenstand,
den ich in der Hand halte. Ich sehe Knochen, Staub,
grabende Menschen, eine Höhle; ich sehe Römer, sie sind
stattlich gross, sprechen eine wohlklingende Sprache mit
tiefem Laut, nicht Italienisch. Auf einmal überkömmt mich
eine Angst, dass diess Alles unrichtig sei und ich lege den
Gegenstand weg.

11. Versuch. Graf G. W. gibt mir ein Stilet, einen
ganz feinen eckigen Dolch aus dem Mittelalter. — Es muss
Italien sein! Schiffer in einem Kahn, altmodisch mit Sammet
tapezirt, tragen Schärpen um den Leib, in welchen feine
Dolche stecken. — Pause. — Ein schönes Gemach in altem
Styl. Ach! ich fühle einen Stich rechts in den Hals, wie
das schmerzt, die Wunde ist so klein und kantig. - der
Stich geht durch die Luftröhre, ich habe keine ift. fange
an zu husten, so heftig, dass ich ausruhen muss, ich reibe
die Stelle am Halse mit der Hand. — Auf einem herrlichen
Ritterbette liegt eine blasse Frau! sie hat den Stich am
Halse. Ich beschreibe nun genau die Schnitzerei des Bettes,
die Sammet-Gardinen, so wie einen Mann, d V1- sehe und
dessen mittelalterlichen Anzug. Ich zeige, wie er sich
hereinschleicht, einen feinen JDolch in der Hand, — aus
Angst lege ich den Gegenstand rasch weg.*)

*) Warum ist das so leicht erreichbare, selbsteigene, schriftliche
Zeugniss des Vetters, Herrn Grafen G. fV.y Mitgliedes der anthropologischen
Gesellschaft in Graz, von der Berichterstatterin nicht sofort
beigefügt worden? Wir bitten noch behufs näherer Bestätigung des
9., 10. u. 11. Versuches darum, bevor auch wir mit Herrn Professor Perty
diese Berichte als vollständig erhärtet und verwendbar betrachten
können, ohne mit einer Dame von vornherein wegen dieser Unterlassung
streng kritisch rechten zu wollen. — Die Red.


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