Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 270
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0278
270 Psychische Studien. I. Jahrg. 6. Jieft. (Juni 1874.)

Burschen, somit ist drei ein Irrthuni"; aber er erinnerte
sich später, dass einer der jungen Leute ausserhalb der Stadt
war.

Nun sind wir so weit entfernt, diese und ähnliche Phänomene
, von denen uns eine Menge recht seltsamer von
vertrauenswürdigen Zeugen mitgetheilt worden ist, als die
Lehre von einem geistigen Verkehr unterstützend zu betrachten
, dass wir sogar bereit sind zu zeigen, wie sie nicht
minder, als die vorhergehenden, auf bekannte wissenschaftliche
Principien sich zurückführen lassen, von
denen sie besonders interessante Beispiele gewähren. Die
Psychologen Deutschlands haben seit den Tagen von Leibniz
gelehrt, dass viel von unserer geistigen Arbeit ohne Be-
wusstsein gethan wird; aber diese Lehre hat obgleich sie
von Sir W. Hamilton unter der Bezeichnung „Latentes Denken"
systematisch erklärt wurde, erst jüngst die Aufmerksamkeit
der Psychologen angezogen. Obgleich von Dr. Laycock in
seiner Denkschrift vom Jahre 1844 über die „Reflexthätig-
keit des Gehirns" voraus skizzirt, war sie doch nicht mit
hint eichender Klarheit zum Ausdruck gebracht, um die Anerkennung
von Seiten Einiger von Denen zu erhalten, welche
diese Abhandlung mit der Sorgfalt studirten, zu der ihre
grosse Fähigkeit sie berechtigt. Einige J ahre später wurde
jedoch Dr. Carpenter*) durch Betrachtung des anatomischen
Veihältnissos des Oerebrums zum Sensorium oder Oentrum
des Bewusstseinszu dem Schlüsse geführt, dass gedankenartige
(ideational) Veränderungen in dem Cerebrum stattfinden
können, worüber wir zur Zeit unbe wuss t sein können
in Folge eines Mangels an Empfänglichkeit auf Seiten des
Sensor iums. geradeso wie es während des Schlafes von den
Eindrücken nichts weiss, welche ihm Gesichtsbilder auf die
Retina oder Netzhaut des Auges malen; dass aber die Resultate
solcher Veränderungen sich später dem Bewusstsein als
Tdeen darstellen können, welche durch einen automatischen
Prozess, von dem wir keine Kenntniss haben, ausgearbeitet
werden. Dieses Princip der Thätigkeit wurde von Dr. Carpenter
unter der Bezeichnung „Unbewusste Oerebration oder
Gehirnthätigkeit" in der vierten Ausgabe seines Werkes:
Human Physiology", welches im Frühjahr 1853 erschien,
einige Monate früher aufgestellt, ehe noch einige der Erscheinungen
sich entwickelten, zu deren Erklärung wir es
jetzt verwendbar erachten, und es ist jüngst auch häufig
unter diesem Namen citirt worden. Da die Vorlesungen

*) Er spricht hier von sich selbst in der dritten Person. Vergleiche
S. 173, IV. Heft der „Psychischen Studien." —

Die Redaction.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0278