Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 302
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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302 Psychische Studien. I. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1874.)

ist; eine Annahme von einem absoluten Nichts in dem Weltall
hat für uns keinen begreiflichen Sinn. Und alles dieses
steht im Wege, wenn man den Naturerscheinungen Schranken
zu setzen versuchen will. Wer könnte demnach vernünftig
sagen: Hinter dieser oder jener Grenze ist in der Natur
nichts weiter zu suchen, weil dort nichts vorhanden ist!?

Der Mensch ist jedoch leider, indem er sich in dem
begrenzten Kreise grob-materieller Erscheinungen bewegt,
wenn er auch ein Gelehrter ist, geneigt, die Natur für begrenzt
zu halten allein aus dem Grunde, weil er selbst durch
seine Verhältnisse begrenzt ist. Die lautsprechende Selbstzufriedenheit
macht immer einen Eindruck, und Laien können
kaum mit genügender Kritik beurtheilen, ob es gerade
möglich und wissenschaftlich ist, Sachen theoretisch zu läug-
nen, welche ausser dem Bereiche der reinen Spekulation
liegen und, wie alle anderen Naturerscheinungen, nur durch
Beobachtung und Experimentiren erkannt und erforscht
werden müssten. Das Läugnen hat aber auch seine fatale
Logik: zuerst negirt man, weil die Beobachtungen ungenügend
und die Beobachter unzuverlässig sind; wenn aber
zuverlässigere Beobachter hinzutreten, dann negirt man ihre
früher anerkannt gewesene Zuverlässigkeit u. s. w. Ist
dieser Weg des Läugnens zu beschwerlich, so verfährt man
noch einfacher, — man ignorirt. Zur Zeit ist dieses Verfahren
leider noch ausführbar; eine andere Zeit ist aber
wohl nicht weit, wo die Zahl der vermeintlich unzuverlässig
gewordenen Beobachter und ihrer Beobachtung<3n heranwachsen
wird. Dann schwindet notwendigerweise die Neutralität
derjenigen, welche bis jetzt sich von der Frage entfernt
hielten; das Ignoriren wird unmöglich werden; das
Beobachten und das Forschen werden Vielen zur Pflicht,
und das Beeil-Vorhandene wird dann auch als solches
anerkannt werden müssen. Vorhergegangene Zeugnisse von
Männern der Wissenschaft werden zu jener Zeit Beachtung
und Würdigung finden und die ihnen zugehörende Bedeutung
bekommen, in dieser Erwartung müssen wir gegenwärtig
solche Zeugnisse sorgfältig sammeln und dieselben
für die nahe Zukunft aufbewahren. Zugleich müssen solclie
Zeugnisse, wenn dieselben ohne Zögerung ausgesprochen
werden und dennoch ihrer Zeit nicht zur Veröffentlichung
kommen konnten, auch aus dem Grunde bekannt gemacht
werden, weil den Persönlichkeiten, denen dieselben gehören,
ein Antheil an der Ehre, die Wahrheit anerkannt zu haben,
nicht vorenthalten werden darf.

Zu solchen Persönlichkeiten gehört der im Jahre 18G1
gestorbene russische Mathematiker Michael Wassüiemtsch


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