Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 304
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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304 Psychische Studien. I. Jahrg. 1. Heft. (Juli 1874.)

Theil von dem durch Planclietto Geschriebenen gefüllt ist.
Dieses Heft befindet sich jetzt im Besitze des Herausgebers
dieses Journals.

Es war ziemlieh allgemein bekannt, wie ernst sich der
greise berühmte Mathematiker zu den mediumistischen Erscheinungen
verhielt, d^ren Realität für ihn über jeden
Zweifel stand. Man sprach wohl und spricht noch wenig
darüber, wahrscheinlich aus dem Grunde, weil man dadurch
den Ruf des verstorbenen Gelehrten verdunkeln zu können
glaubt. Nach dem fi über G ^sagten könnei wir aber natürlich
eine solche Ansieht nicht einmal entfernt theilen, um
so weniger, da Ostrogradsky selbst (wie der Leser weiter
unten sehen wird) einen ganz anderen Wunsch gehegt
hat.

In der genannten Notiz spricht die Verfasserin, wie
folgt: — „Ein Jeder, der unseren berühmten Mathematiker
gekannt hat, muss seine» hohe geistige Thätigkeit anerkannt

— und ganz besonders die strenge Consequenz und die
echt mathematische Pünktlichkeit seines ITrtheils bemerkt
haben. Diese selben Eigenschaften forderte er von den
Andelen, sogar in den gewöhnlichen Gesprächen, und pflegte
sogleich daran zu erinnern, sobald Jemand von dem Hauptgegenstande
der Rede abschweifte. Erzählte Ostrogradsky
selbst etwas, so flössen die Gedanken in so strenger Ordnung
einer aus dem anderen, dass das Gesagte sogleich
für immer dem Gedächtnisse des Zuhörers eingeprägt war.
ImJahie 1858 und lcS59 hatte ich Gelegenheit gehabt, Ostro-
gradsky öfters zu sehen und mich mit ihm über den Gegenstand
des Spiritualismus zu unterhalten. JDie erwähnten Seiten
seines Verstandes mussten mir damals um se mehr in die
Augen fallen, weil es mir zugleich vorgekommen ist, von
einigen Anderen die Meinung aussprechen zu hören, dass
Oslrogradskys geistige Fäh igkeiten schwächer geworden
wären. Diese letztere Ansicht gründete sieh nur einzig und
allein auf den Umstand, dass Oslr. einem Jeden seine
Ueberzeugungen, zu welchen er durch mehrere Beobachtungen
und Experimente gekommen war, furchtlos ansprach. Ich
sage „furchtlos,u weil diese gewissenhaften Aeusserungen
seine wissenschaftliche Reputation vor den Augen mancher
seiner Zeitgenossen, in einem gewissen Grade, erschüttert
haben. Oslrogradsky wusste es und lachte darüber von ganzem
Herzen, ind^m er erzählte, dass man geneigt wäre, ihn für
geisteskrank zu halten. — Seine Ueberzeugungen in Betreff
der spirituellen Erscheinungen waren so fest, dass er einmal —

— wie ich mich erinnere — in einem unsrer Zwischengespräche
den Wunsch äusserte, dass, wenn jemals seine Biographie


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