Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 306
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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306 Psychische Studien. I. Jahrg 7. Heft. (Juli 1874.)

den 25. Juni; ein grosses Glück erwartet Dich an diesem Tage."
— Der Tag kam und brachte, wie es schien, nichts Besonderes
mit sich; am Ende des Sommers geschah aber die Vermählung
einer seiner Töchter, und nach diesem glücklichen Ereignisse
stellte es sich später heraus, dass der künftige Ehemann seine
Braut zuerst am 25. Juni in der Kirche zu sehen bekam, wo das
Fräulein ihm auf den ersten Blick sehr gefiel und er demnach
ihre Bekanntschaft zu suchen begann. — Der dritte ist der
am meisten schlagende Fall, dessen thatsächliche Richtigkeit
ich auch unabhängig von der Erzählung Oslrogradsky's
bewahrheiten konnte. 0$tt\ erzählte einmal seine Erfahrungen
seinen akademischen Oollegen und forderte dieselben
auf, die Richtigkeit seiner Angaben durch Versuch
zu prüfen. Keiner von den Zuhörern wollte natürlich die
Möglichkeit des Erzählten zulassen, um aber dem Ostro-
gradsky einen Gefallen zu thun, ging einer der Läugner in
die Wohnung Oslrogradsky s mit, und forderte spassend die
Planchette auf, doch zu errathen, worüber er in diesem Momente
denke. Unter den Händen einer Verwandten von
Oslrogradsky (er selbst besass keine mediumistischen Fähigkeiten
) schrieb die Planchette richtig den ersten und den
letzten Buchstaben des Namens einer Person. Diese Person
war der Bräutigam der Tochter des Fragenden, welcher
selbst erst vor einigen Stunden an diesem Morgen die Vermählungs
-Nachricht bekam und dieselbe noch keinem Menschen
ausser seiner Familie mitgetheilt hatte. Ostrogradsky's
College, welcher die Frage gesteilt hatte, wurde durch die
erhaltene Antwort — wie es oft zu geschehen pflegt —
nichts weniger als überzeugt, sogar nicht einmal auf die
Erscheinungen aufmerksam gemacht; er erklärte und erklärt
noch heute das Geschehene durch reinen Zufall."

So weit die Verfasserin. Dem Erzählten wollen wir hinzufügen
, dass Ostr. offenbar denselben allmähligen und unvermeidlichen
Weg durchgemacht hat, wie alle Anderen,
welche der Beobachtung der mediumistischen Erscheinungen
einen Theil ihrer Zeit widmen wollten. Trotz dem anfänglichen
tief eingewurzelten Unglauben, mit dem man jedesmal
zur Sache schreitet, sieht man sich zuletzt genöthigt, vor
der Thatsächlichkeit weichen zu müssen. Beim Anfange
steht man ganz entrüstet vor dem Zeugnisse eigener Gefühle
, indem diese die Realität solcher Sachen beweisen,
welche man als dem gesunden Menschenverstände widersprechend
anzusehen gewohnt ist. — Es gehört nicht wenig
Zeit und innere Arbeit dazu, um sich mit dieser beweisenden
Realität versöhnen zu können, und wenn man einmal
dazu gekommen ist, diese Realität anerkennen zu müssen, so


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