Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 353
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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Psychometrische Forschungen von Dr. II. Beta. 353

drei Meilen fern sein. Wie schnell erhob sich der ganze
Berg mit allen Bäumen, welche jetzt brennen. Die Lava
lief in den Fluss und das Wasser erhob sich zischend
blitzschnell. Es läuft jetzt wieder in das Flussbett. Es ist
heller wie die Sonne. Es ist so weiss, es ist so heiss. Wie
schnell läuft es den Hügel hinunter! Grossartiger Anblick!
Es erleuchtet den Himmel. Er ist roth. Eine Wolke verbirgt
die Sonne. Jetzt fliegen keine Steine mehr empor.
Die Lava läuft den Strom entlang und in kleineren
Strömen über das Land ; der Wald umher brennt.
Die Lava ist jetzt höher wie das Ufer — ein ganzer Muss
voll Feuer. Die Waldungen hinter mir brennen jetzt ebenfalls
, ich höre sie krachen und zusammenbrechen. Ich sehe
jetzt einen Elephanten; er peitscht den Boden mit seinem
Rüssel und läuft auf dem Waldwege. Jetzt sehe ich eine
ganze Menge laufen; das Feuer im Walde berührt sie fast;
sie laufen durch den Bauch; einer fiel und sprang wieder
auf: sie kommen jetzt auf einen Hügel. Viele sind todt.
Am Krater, wie schrecklich heiss! Ein Theil desselben ist
nicht voll, aber von der andern läuft es mit grosser Wuth.
Ich sehe Metalle durch kleine Oeffnungen in die Lava zu-
rückfliessen. Tch sehe grüne, blaue und gelbe Metalle.
Die Lava setzt alles in Flammen. Manchmal steigt die
Lava doppelt so hoch wie der Berg. Jetzt bin ich amFusse
desselben. Jede Minute klingt es wie Donner unter der
Erde. Der Himmel ist auf einer Seite ganz klar, aber
mehr als die Hälfte mit einer dicken Wolke bedeckt. Die
Lava kommt jetzt flüssiger und fliesst schneller. Die grosse,
schwarze Wolke breitet sich geschwind aus. Es ist schwarz
wie Pech am Vulkane und man sieht nichts als die helle
Lava. Der Krater war zuerst voll; aber jetzt läuft er an
einer Seite über. Von der andern Seite dringt ein Strom
sehr dicken Schmutzes am Berge herunter, aber langsamer
als die Lava. Der Berg wird immer noch grösser. Er ist
jetzt doppelt so gross, als seitdem ich ihn zuerst sah. Der
Schmutz wird etwa so rasch vorwärts gedrängt, als ich
gehen kann; er läuft in einen See und muss heiss sein,
denn nun dampft das Wasser. Es ist mir, als ginge ich
zwanzig Meilen weiter; und ich kann den Vulkan sehen
wie eine grosse Blase, aus welcher Lava fliesst. Ich fühle
den Einfluss von Grold um mich. Es scheint, als wäre hier
sehr viel davon." —

So weit der Knabe, welcher also den Ausbruch eines
vorsündfluthlichen Vulkans in Californien in ganzer grauser
gegenwärtiger Wirklichkeit so deutlich sah, dass er hernach
die Hauptscene thatsächlich abzeichnen konnte.

Psychische Studien. Auguet 1874. 23


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