Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 355
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0361
Psychometrische Forschungen von Dr. H. Beta. 355

nicht wägen, nichts gilt, was sie nicht gemünzt haben, also
den eigentlichen Fachgelehrten steht es ganz frei, hier die
Macht ihrer Fächer und ihrer Bretter vor den Köpfen
geltend zu machen.

Die Fachmänner und deren gläubig nachbetende Menge,
welche keine neue Wahrheit zu bekennen, ja nur zu nennen,
solche nur zu bekämpfen und zu verspotten wagen und lieber
todtschweigen, sind darin ebenso wenig zu beneiden wie in
ihrer Bildungsphili^terhaftigkeit, mit der sie in einmal hergebrachten
modigen, wenn auch schon mottenzerfressenen
Satzungen und Ansichten verharren. Demüthigend für
unsere ganze Cultur bleibt es immer, dass die angedeuteten
Göthe'schen Verse aus dem Faust eben so wahr bleiben wie
sein Ausspruch, den wir in den Gesprächen mit Eckermann
finden und womit Benton seine Einleitung zum ersten Bande
schliesst, Göthe schrieb also an Eckermann: — „In den Wissenschaften
gilt auch das als Eigenthum, was auf den Universitäten
gelehrt oder aus der Vergangenheit überliefert ward;
und wenn irgendjemand mit etwas Neuem auftritt, welches
dem Glauben, den wir Jahre lang respectirten und Anderen
beibrachten, widerspricht oder umzustossen droht, so erheben
sich alle Leidenschaften gegen ihn und man macht
alle Anstrengungen, ihn zu vernichten. Die Leute widersetzen
sich mit aller Macht und thun, als könnten sie
weder hören noch begreifen! sie sprechen von der neuen
Ansicht mit Verachtung, als wäre sie nicht der Mühe einer
Untersuchung oder nur Beachtung werth, und so mag eine
neue Wahrheit lange warten, ehe sie sich geltend machen
kann." —

„Die grössten Feinde der Wissenschaft sind die Fachmänner
derselben. Im Fache liegt die Zunft mit allem
Gemeinen, Rohen und Selbstsüchtigen des Handwerks." So
schrieb auch Varnhagen von Ense einmal an den Fürsten
Pückler-Muskau.

Niemand hat wohl diesen Unfehlbarkeitsdünkel, diese
niedrige Handwerksgemeinheit der Fachnaturwissenschaften
so tief erkannt, so grimmig gegeisselt und der Idee, dem
reinen, freien Geiste des Forschens so göttliche Altäre gebaut
, wie der alte, echte Philosoph und Denker Dr.
Alexander Jung in Königsberg in seinem satyrisch-humoristischen
Roman: „Darrvin^ (Jena, Coslenoble, 1873), der
als ein Vorkämpfer und Bahnbrecher für den Spiritismus
noch eine besondere Würdigung verdient.

Hier galt es, zunächst auf dieses neue Forschungsgebiet
des hellsehenden Geisas, genannt „Psychometrie,"
aufmerksam zu machen und zu eigenen Forschungen und

23*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0361