Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 371
(PDF, 125 MB)
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Ein von Göthe mitgetheiltes merkwürdiges Phänomen. 371

körperte Geister sein. Dieses zu ermitteln, ist eben noch
Sache der umfassendsten wissenschaftlichen Forschungen über
den wahren Ursprung gewisser intellectueller Manifestationen
, welche uns die Sache der Geistigkeit oder des
Spiritualismus noch keineswegs aufgeben, sondern erst recht
für unsere unmittelbare sinnliche wie seelische Wahrnehmung
zu begründen suchen lassen. Vorläufig erscheinen dieselben
immer wieder in letzter Instanz an unser menschliches
Nerven-System gebunden, und die Nervenkraft wird noch
lange mit der ihr innig verwandten psychischen Kraft, die ihre
Lenkerin ist, ihre bestimmte hypothetische Rolle spielen.
Die erste Urquelle aller Erscheinungen bleibt immer eine
specifisch geistige, kraftbeseelte.

Wie complizirt und verwickelt aber diese geistigen
(psychischen) Einwirkungen mit dem physiologischen Nerven-
Organismus verbunden sind, hat in neuester Zeit Dr. Ewald
Hecker, zweiter Arzt der Anstalt für Nerven- und Gemüths-
kranke in Görlitz, in seinem Werke: „Die Physiologie und
Psychologie des Lachens. Ein Beitrag zur experimentellen
P^cholofie für Naturforscher, Philosophen Äd gebildete
Laien." (Berlin, Ferü. Bummler, 1873) des Weiteren auseinander
gesetzt und nachgewiesen, wie äussere reizende
Einflüsse einen Empfindungsreiz auf unsere Nerven und in
diesen sofort gegenreagirende Reflexkrämpfe erregen, welche
die eindringende Schädlichkeit unwillkürlich zu entfernen
und das frühere Gleichgewicht wieder zu finden bestrebt
sind. Durch das Lachen einer Person kann bekanntlich
eine ganze Gesellschaft unwillkürlich angesteckt werden, wobei
ein Nervenkitzel Aller eintritt, welcher eine schwankende
Verengung namentlich der kleinen arteriellen Blutgefässe
verursacht. Durch diese plötzlich wechselnden Verengungen,
die sich namentlich in den sehr zahlreichen kleinen Blutgefässen
des Gehirns geltend machen müssen, wird der
Druck, den das Gehirn von Seiten des Blutes erfährt, fortwährend
in plötzlichen Schwankungen herabgesetzt. Hieraus
drohen dem Organismus erhebliche Gefahren, welchen derselbe
durch jene unterbrochenen stossweisen Ausathmungs-
bewegungen, welche wir eben Lachen nennen, entgegen zu
wirken sucht; denn es steht fest, dass foreirte Ausathmungen
das Blut nach dem Kopfe treiben und daher den Druck
desselben auf das Gehirn steigern. — Und das Alles geht
in unserem inneru selbstwirkenden Mechanismus vor sich
nur bei dem einfachen Vorgange des Lachens; welche
ähnlichen Erscheinungen werden nicht bei allen übrigen
physischen wie seelischen Prozessen in uns wirksam werden
und ihre unwillkürlichen Reflexbewegungen in unserem

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