Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 377
(PDF, 125 MB)
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Curiosa d. Zeitschrift für exacte Phil, von Dr. Fr. Hoffmann. 377

dem Wesen nach einsehliesst, also Vollendetheit, Unendlichkeit
, Schrankenlosigkeit involvirt, oder weil das Absolute
dem Sein nach nicht zugleich Nichtabsolutheit dem
Wesen nach sein kann. Es ist aber ein Unsinn, mehrere
Schrankenlose anzunehmen, da ja eins das andere aufheben
würde. Wollte der Herbartianer entgegnen: „Allerdings können
mehrere Schrankenlose, mehrere Götter, nicht einmal geglaubt
, geschweige gewusst werden. Aber es ist nicht
nöthig, dass, was absolut ist, schrankenlos sei. Selbst
der geglaubte Gott, dessen Einzigkeit als Gott von Herbart
nicht bestritten wird, ist darum nicht schrankenlos vorzustellen
, weil er nicht die Welt ist, oder nicht als die
Welt geglaubt wird. Diess hebt seine Einzigkeit und seine
allem andern Seienden überlegene Macht nicht auf. Daher
kann Vieles dem Sein nach absolut sein, ohne dass eines
derselben und aUe zusammen Gott gleich wären. Die
absolut seienden Realen sind nicht Götter, sondern beharrende
Qualitäten, und jedes Tteale hat eine verschiedene
Qualität." —

Hierauf wäre zu erwidern, dass nach dieser Auffassung
Gott und die Realen durch ein Patum. wären, was sie sind.
Gott fände sich zufällig als ein relativ weit mächtigeres
Wesen als die Realen, wäre aber kein allmächtiges Wesen,
die Realen wären nach einem wunderbaren Patum, was sie
sind, jedes richtig eine von denen aller andern verschiedene
Qualität, ganz von selbst oder zufällig, wie man sich ausdrücken
will. Gott könnte nicht als Schöpfer, sondern nur
als Ordner der Welt geglaubt werden und diese Ordnung nur
dann nach seiner Weisheit, wenn sie ausreichte, vollkommen
gestalten, wenn es die Qualitäten der Realen in ihren Beziehungen
ihrer Natur nach gestatteten, wenn nicht, nicht.
Auszumachen wäre darüber nichts, sondern nur abzuwarten,
was geschieht, gewiss dass nur das Nothwendige geschehen
wird; es mag nun nothwendig sein, dass Alles vollkommen
gestaltet werde oder Nichts. Die Realen, die absolut seienden
Wesen, sind nach Herbati weder kleinste Körper, wie
die Atome der Alten und der neueren Corpuscular - Philosophen
, noch spirituelle Wesen, geistige oder vorstellende
Wesen, wie die Monaden des Leibniz, sondern einfache, in
sich unterschiedlose, potenzlose, kraftlose Qualitäten, die
sich ohne Ursache bewegen können, so lang sie nicht (von
Gott) in den Weltzusammenhang eingeordnet sind. Jedes
dieser Vielen, erklärt Flügel nach Herbart (S. 16 fg.)? ist ein
Seiendes im strengen Sinne, einfach und unveränderlich
und es ist die Aufgabe des Pluralismus, das thatsächlich
gegebene Werden aus dem Sein, die Einheit aus der Viel-


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