Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 380
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0386
380 Psychische Studien. I. Jahrg. 8. Hett. (August 1874.)

immanente Selbstgestaltimg Gottes, später als Emanation
aus Gottes Substanz, sei und könne nicht sein von Ewigkeit
Alles, was er zu sein vermöge, und Hegel lässt nur in
anderer Weise und Formulirung Gott seine an sich
seiende Geistigkeit durch die Epochen der Weltgeschichte
sich zur aktuellen concreten Geistigkeit auswirken und
ofienbar ins Endlose hin in dieser Auswirkung begrifien
sein, während Schelling zuletzt doch dem halbpantheistisch
gefassten Geschichtsprocess ein Ziel setzt.

Baader zeigt, dass sie alle in der Irre herumschweifen
und stellt selbst das Ei des Columbus auf die Spitze, auf
welcher es stehen bleiben wird. Von dem erhabenen Standpunkt
der Lehre von der ewigen Selbstverjüngung Gottes
aus weiss nun Baader, soweit menschliche Einsicht reicht, *)
die wahre Schöpfungslehre zu gestalten, die ebenso allen
Monismus wie allen Atomismus und alle Monadologie, allen
Dualismus wie alle Trennung oder Vereinerleiung Gottes
mit der Welt überwindet.**)

So spröde noch die meisten deutschen Philosophen
sich zu Baader verhalten, so werden sie doch noch mit ihm
rechnen müssen. Ganz können sie ihn nicht mehr igno-
riren, aber sie müssen ihn noch gründlicher studiren, wenn
sie die himmelschreienden Verfehlungen richtiger Auffassung
vermeiden wollen, die sie so oder anders an den Tag
legen, wo sie sich ein wenig mit Baaders Lehren befasst
haben. ***)

Schluss folgt.

*) Denn an die Erklärung des Vorgangs, wie Gott von ihm
unterschiedenes Seiendes macht oder hervorbringt, reicht keine
menschliche Einsicht.

**) Die Weltalter: „Lichtstrahlen aus Baaders Werken", von
Hoffmmm (Erlangen, Besohl, 186s) S. 149—228.

***) Ch. A. Thilo glaubt schon volle Gerechtigkeit geübt zu
haben, wenn er in seiner „Kurzen pragmatischen Geschichte der
neueren Philosophie*1 Baader unter den bedeutendsten von Kant angeregten
„kleineren" Philosophen nennt, aber auch nur nennt. Und
doch überragt der angeblich kleinere Philosoph die grössten an Tiefe
und Wahrheitsgehalt und sein inneres System ist geschlossener, als
es von den Systemen der meisten andern gesagt werden kann.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0386