Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 437
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0443
Summarisches über muthmaassliche Geister-Gestalten. 437

Selbstvertrauen vieler Zeugen und ihre vollkommene Ueber-
zeugung, dass das, was sie bei einem Besuche sahen, und
die Schlussfolgerungen, welche sie hierzu machten, die ganze
Frage erledige und die Kenntniss und die Meinungen derer
ganz überwiege, welche monatelange Erfahrungen gehabt
hatten, waren merkwürdig und ein fast ebenso interessantes
Studium als die Geistergestalten selbst. Je intelligenter
und zuverlässiger die Zeugen, desto weniger voreilig waren
die Schlüsse, und desto weniger Selbstvertrauen zeigten
dieselben. Manche hegten die tiefe Ueberzeugung, dass,
wenn sie die und die Prüfung sehen und veröffentlichen
würden (was sie zu thun vollkommen bereit waren, wenn
sie solche nur erhalten könnten), dann würde Jedermann
glauben. Es gab niemals einen verhängnissvolleren Irrthum.
Diese Vollgestalt-Manifestationen würden von dem Publikum
niemals auf das Zeugniss eines einzigen Mannes hin angenommen
werden, und viele von denen, welche ehrlich und
bescheiden genug die Meinung ausdrückten, dass ihr Ausspruch
Alles feststellen würde, waren gewöhnlich solche,
deren Fiat ^enig oder gar keinen EinfJuss ausüben würde.
Ohne es zu wissen, machen die den Sitzungen Beiwohnenden
oft eine eben solche Reihe strenger moralischer Prüfungen
durch, wie das Medium.

2) Geistige Cliaracterzüge der Geister-Gestalten.

Als wir sahen, dass diese materiellen Gestalten wenig
Beweise für die persönliche Identität abgeschiedener Geister
lieferten, so erhob sich zunächst die Frage: „Welche sind
ihre geistigen Cliaracterzüge ?u Beinahe ebenso viel diejenigen
der Medien wie die physischen Gesichtszüge; und es giebt
Solche, Avelchc die Meinung ausgedrückt haben, dass die
niederen Seeionzüge des Mediums, wie z. B. Liebe zu
Schmeichelei. Egoismus und so weiter, hauptsächlich in den
Gestalten sich verdoppelten. Obgleicii Vieles zu Gunsten
dieser Ansicht angeführt werden kann, so halten wir doch
dafür, dass diese Thatsache hauptsächlich der Schmeichelei
und Ehrerbietung zuzuschreiben ist, welche häufig von
den anwesenden Beisitzenden ausgedrückt werden; wir
haben zuweilen hohe und gute Lehren durch diese Gestalten
ertheilen hören, wenn die Stimmung des Cirkels eine
solche gewesen ist, dass er dieselben begehrte, obgleich zuweilen
die Aeussorungen niedriger gewesen sind als die
durchschnittliche Bildung oder die Erwartungen des Cirkels.
Wenn wir die physikalischen Manifestationen alle durchnehmen
, so ist ihr geistiger und moralischer Oharacter entschieden
weit niedriger als der durchschnittliche Oharacter


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0443