Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 441
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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Summarisches über muthmaassliche Geister-Gestalten. 441

Geister die Kraft haben, entweder die dem Medium gehörige
Kleidung zu verdoppeln, oder diess auch nicht zu thun,
ganz so wie es ihnen beliebt

6) Eine vorläufige Hypothese, um die Thatsaclieu

zu decken.

Unsere allgemeine Hypothese über die ganze Sache ist,
dass die Manifestationen nicht von dem zeitweise (ganz oder
zum Theil) befreiten Geiste des Mediums, sondern von einem
unabhängigen Geiste hervorgebracht werden, welcher durch
die mesmerische Ausübung der Willenskraft und durch
andere unbekannte Methoden einen grossen Theil des Gehirns
, des Körpers und der Kleidung des Mediums sich
unterwerfen und unter seine Herrschaft bringen, sowie selbst
hervorkommen und durch diese Elemente, die er wiederum
ungewöhnlicher Weise von der materiellen Welt erborgt
hat, in Gedanken, Worten und Thaten begrenzt sich zeigen
kann. Ein starkes Band des Selbst-Interesses vereiuigt
den Geist und das Medium; sie scheinen an ihren gegenseitigen
geistigen, seelischen und körperlichen Vergnügungen
Antheil zu nehmen, genau so wie in einem geringeren Grade
beim Mesmerismus die Thatsache bemerkt worden ist, dass
der Sensitive und der Mesmeriseur oft ihre Empfindungen
gegenseitig erfahren. Vielleicht kann ein an die Erde gebundener
Geist auf diese Weise wiederum ein theilweises
Erdendasein durchleben vermittelst eines mit seinem Geschmack
und Vergnügen in Sympathie befindlichen Mediums,
und bisweilen können möglicherweise sowohl das Medium
als der Geist durch das Beispiel oder die Lehren der
rings um sie her lebenden Sterblichen erhoben oder erniedrigt
werden.

Wenn der am meisten mit dem Medium in Harmonie
befindliche Geist es natürlich als eine leichtere und glücklichere
Arbeit findet, dasselbe zu lenken, als diess weniger
im Einklang stehende Geister vermögen, so erklärt diess,
weshalb so wenig Belehrendes über die dahingeschiedenen
Freunde der Beisitzenden durch Manifestationen dieser
Glasse erhalten wird. Der lenkende Geist, wenn er nicht
ein mit einem hohen Gefühl moralischer Verantwortlichkeit
begabter ist, kann zuweilen ein selbstsüchtiges Interesse
haben, anderen Geistern keine Mittheilung zu gestatten;
denn leider ist die Thatsache unbestreitbar, dass ein Theil
der Geister, welche kräftige physikalische Manifestationen
erzeugen, nicht Engel sind.


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