Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 473
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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Perty's „Anthropologie," recensirt v. Prof. Hoffmann. 473

Vermögen des Menschen zu erklären*), welches ihn befähigt
, auf eine nicht näher erklärbare Weise eine Wahrnehmung
von fernen, oder vergangenen, oder künftigen
Dingen, von lebenden oder nicht mehr lebenden Personen
zu erhalten, die wie bei den Hallucinationen öfters auf bestimmte
Sinnorgane bezogen werden, obwohl direct auf die
Seele selbst gewirkt wird."

Hier öffnet sich nun ein Einblick in die geheimnissvolle
Tiefe des Seelenwesens, der einmal uns erkennen
lässt, dass Geist auf Geist wirkend, unmittelbar Vorstellungen
erzeugen kann, andererseits, dass ausser der
gröberen, materiellen Wechselwirkung der
Seele und der Aussendinge noch eine verborgene
subtilere besteht." Nachdem der Verfasser
die Illusion, Hallucination und besonders die wahre
Vision lehrreich besprochen hat, geht er zur Schilderung
des Nachtwandeins über und verbreitet sich dann des
Näheren über den sogenannten magnetischen Schlaf und
das Schlafwachen, das Magnetisiren und den Rapport
zwischen dem Magnetiseur und dem Magnetisirten. Ueber
das magnetische Hellsehen äussert er sich in folgender
beachtenswerthen Weise:

„In seltenen Fällen entwickelt sich nun auch das sogenannte
Hellsehen, womit ein geistig und sittlich gehobener
Zustand verbunden ist und in welchem manchmal
Verborgenes, .Fernes und Zukünftiges erkannt wird. Man
kann sich hierbei einmal denken, dass die innerste, sonst
latente Kraft des Menschen sich mit den Wesenheiten der
Dinge in directe Beziehung setzt, unbehindert durch die
Materie, welche für sie durchdringbar wird, etwa so, wie
der unter den Tisch gehaltene Magnet die auf demselben
liegenden Eisenfeile anzieht, unbehindert durch das Holz,
welches für ihn nicht vorhanden ist, wobei der Mensch
nicht in eine andere Welt, sondern die Welt nur auf eine
andere Art schauen würde, — oder man kann auch die
Vermuthung hegen, dass die Erkenntniszsphäre des Menschen
durch Theilnahme an dem Wissen höherer Intelligenzen
ungemein erweitert werde.u

Hierzu darf bemerkt werden, dass beides getrennt und
vereinigt vorkommen kann. Der schlafende Zustand steht
nach dem Verfasser weder schlechthin unter, noch schlechthin
über dem wachen Leben, sondern zum Theil unter,

*) Entgegen der materialistischen Ansicht von Dr. A. Mayer
(Die Sinnestäuschungen, Hallucinationen und Illusionen S. 78), welcne*
fälschlich Hallucination und Vision identificirt.


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