Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 476
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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476 Psychische Studien. I. Jahrg. 10. Heft. (October 1874.)

auch jetzt noch ein Geheimniss. Doch hält er fest, dass
der Mensch aus niedrigeren Zuständen seines eigenen
Wesens zu höheren sich entwickelt habe. Schon die
Thatsache, dass alle Menschenformen sich fruchtbar fortpflanzen
können, beweist ihm, dass die Aufstellung mehrerer
Menschen arten nicht gerechtfertigt ist. Wohl aber erscheint
ihm sehr wahrscheinlich, dass die Menschen in ihrer
gegenwärtigen Gestalt sogleich in vielen Individuen in einer
bedeutend ausgedehnten anthropo-genetisehen Zone aufgetreten
sind, so dass gleich eine ziemliche Verschiedenheit
der Stammeltern gegeben war, welche die Grundlage der
Hassen gab.

Die Rassenbildung ist ihm wesentlich in einem Diffe-
renzirungsprinzip der Menschenart begründet, dessen Wirksamkeit
erhöht wurde, als die Menschen durch ihre grosse
Vermehrung gezwungen wurden, in differente Klimata einzuwandern
, in einer früheren Zeit bei noch grösserer Indifferenz
und Biegsamkeit der menschlichen Constitution.

Die Wanderungen geschahen in Etappen, die Accli-
matis&tion erfolgte stufenweise. Das ganze dritte Buch ist
nun in gedrängter Ausführung der Schilderung der (unmerklich
ineinander übergehenden) Rassen und Völker gewidmet
. Das vierte (und letzte) Buch versucht eine Dai-
stellung der culturgeschichtlichen Entwicklung der Menschheit
, in welcher in reicher Entwicklung alle Seiten des
Gegenstandes zur Sprache kommen. — Das Werk schliesst
mit allgemeinen Bemerkungen und einem Rück- und Vorblick
. Diese Anthropologie ist vorzüglich werthvoll durch
die verständige Verwerthung eines erstaunlich reichen Erfahrungswissens
, weniger durch philosophische Durchdringt
, ng des bedeutenden Materials. Wohl liegt ihm eine
einheitliche Weltanschauung zu Grunde, die man im weiteren
Sinne des Wortes theistisch nennen kann, getragen von
den Ideen von Gott, Freiheit und Unsterblichkeit, aber
von philosophischer Begründung dieser Ideen ist in diesem
Werke des Verfassers nicht viel zu finden. Neben dem
gesicherten Erfahrungswissen nimmt das Hypothetische
einen nicht unerheblich weiten Raum ein, was nach dem
Stande der Wissenschaft guten Theils freilich nicht anders
sein konnte.


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