Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 571
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0577
Ein literar-kritisches ürtheil zu Davis* Autobiographie. 571

der Spitalarzt Dr. ß. Johnen in Düren in seiner bereits in
2. Auflage bei E. H. Meyer in Cöln und Leipzig 1874 erschienenen
Schrift: „Louise Lateau, die Stigmatisirte vonBois
d'Haine, kein Wunder, sondern Täuschung" — unter dem
Hessing"sehen Motto: „Nicht die Kinder speist man bloss
mit Märchen ab" — weit besser verstanden, als unser berühmter
Physiolog Virchow. Aber auch er hat die angeblich
Simulirende (sich Verstellende) nicht selbst gesehen.
Und das wollen exaete Naturforscher sein?!*) Dass man aber
auch als exaeter Naturforscher über Wunder und Ueber-
natürliches handeln und derartige Thatsachen wirklich selbst
untersuchen und anerkennen darf, ohne dabei der Würde
der exaeten Forschung etwas zu vergeben, hat uns der
Naturforscher Alfred Rüssel Wallace in seiner jüngsten
Schrift: „Die wissenschaftliche Ansicht desUeber-
natürlichen" aufs Anschaulichste vergegenwärtigt. Dort
wird man sicher bessere und tiefere Belehrung über die
Wunderfrage schöpfen. Gr. C. Wütig.

Ein literar-kritisches ürtheil zu Davis' Autobiographie.**)

Dr. Rudolf Gott schall sagt in seinem interessanten Essay:
„Die Biographie der Neuzeit," II. Theil, (s. „Unsere Zeit
Deutsche Revue der Gegenwart." Leipzig, F. A. Brockhaus,
1874. X.Jahrgang, 22. Heft v. 15. November:) S. 662 über
Selbstbiographien Folgendes: — „Die meisten Autoren zogen
es (seit Jean Jacques Rousseau}s „Confessions") vor, wahr
gegen sich selbst zu sein, und wollten nicht das Publikum
durch Verschleierung wirklicher Thatsachen täuschen. Die
Schönfärberei der Ehrenrettungen ist diesen Autobiographien
stets ferngeblieben; sie sind öfter Monologe mit dem ei geneu
Gewissen, als Dialoge mit dem Publikum gewesen. Liegt
doch das ganze Interesse einer Selbstbiographie in dem Vertrauen
auf ihre innerste Wahrheit, die ja für jeden Fremden
unerreichbar ist, und nur durch geistreiche Oonjekturen und
psychologische Schlüsse ersetzt werden kann. Darum kann
eine solche Lebensbeschreibung auch den vollsten Reiz jener
Frische haben, welche durch die bleiche Farbe der Reflexion
nicht angekränkelt ist, sie schöpft ja unmittelbar aus dem
eigensten Lebensquell. Ihre einzige Klippe ist die Seibst-

*) Vergl. Virchow's und Nees von Esenbeck's Stellung zur Homöopathie
Seite XCIX und CXX des Vorworts zu Davis'' „Arzt44 (Leipzig,
Oswald Mutze, 1873.)

*•*•) Der Zauber st ab. Eine Autobiographie des amerikanischen
Sehers und Verkündigers der Harmonischen Fhilosopie; Andrew Jackson
Davis. (Leipzig, Oswald Mutze, 1868.)


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