Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
3. Jahrgang.1876
Seite: 530
(PDF, 150 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1876/0538
530 Psychische Studien. III. Jahrg. 12. Heft. (December 1876.)

Beifall von dem Mädchen angedeutet. Wenn jedoch irgend
ein Anderer im Zimmer als der Operator das Experiment
versuchte, so konnte ich keine Andeutungen auf Seiten des
Subjects wahrnehmen. Sicher erschien, soweit meine Beobachtungen
sich erstreckten, ein sehr grosser Unterschied
zwischen dem von dem Operator auf das Subject ausgeübten
Einflüsse und dem, welches von irgend Jemand sonst ausgeübt
werden konnte. Dr. Carpmter glaubt jedoch, dass
kein Grund vorliege zur Annahme eines „Rapports", welcher
so oft als zwischen einem mesmerisirten Subject und seinem
Operator bestehend behauptet wird. Ueber diesen Punkt
bemerkt er: „Wenn das Subject ,besessen* ist von einer
vorhergehenden Ueberzeugung, dass ein besonderes Individuum
bestimmt sei, einen speziellen Einfluss über es auszuüben
, so werden die Eingebungen dieses Individuums
selbstverständlich mit grösserer Bereitwilligkeit aufgenommen
und mit grösserer Sicherheit erwiedert, als diejenigen irgend
eines anderen Beiwohnenden. Dieses ist das ganze Ge-
heimniss der Verwandtschaft zwischen dem ,Biologisirenden*
und seinem ,Subjecte', einer Verwandtschaft, welche einerseits
ganz entsprechend ist dem, was wir in der täglichen
Erfahrung des Lebens sehen, dass von gewissen Individuen
über den Gedankengang und die Handlungsweise Anderer
ein Einfluss ausgeübt wird; während sie andererseits, wenn
sie noch besser concentrirt und begründet wird, zur Quelle
jenes eigenthümlichen und ausschliesslichen Rapports sich
gestaltet, welchen der Mesmerist zwischen dem Subject und
sich selbst herstellen zu können beansprucht." — Pag. 554.

Für meinen eigenen Theil glaube ich nicht, dass das
ganze Geheimniss dieses sogenannten ,RapporW so gar
leicht abgethan werden könne. Nicht nur widersprechen
die Thatsachen, die ich so eben angeführt habe, Dr. Car-
penter*$ leichter Lösung, sondern die folgenden noch merkwürdigeren
Experimente zeigen um jeden Preis, dass die
Frage eine noch ausgedehntere Untersuchung verdient.*)

Wenn das Subject im Zustande der Verzückung oder
des tiefen flypnotismus sich befand, so bemerkte ich, dass
nicht nur Sinnesempfindungen, sondern auch Gedanken oder

*) Das Nämliche gilt von den nur theiiweisen Zugeständnissen
des 1873 verstorbenen Professors der Physiologie Dr. Joh. Nepomak
Czermak zu Leipzig in seinen berüchtigten Artikeln über Hypno-
tismus in der „Gartenlaube14 Nr, 7—11 1873, welche er unter
Entstellung der Thatsachen gegen den berühmten Physiker Mr.
William Crookes in London und gegen die „Bibliothek des Spiritualismus
für Deutschland" zu seinem eigenen Misskredit schleuderte. —

Die Redaction.


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