Freiburger historische Bestände - digital

III. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Dr. Slade's Seancen mit dem Grossfürsten Constantin in Petersburg.

Am 20. Februar er. gab Dr. Slade dem Grossfürsten
Constantin in Begleitung des Herrn Staatsratlis Alexander
Aksäkow und des Prof, Herrn Butlerow eine seance. Der
Grossfürst nahm sie gnädig auf, und nach einigen Minuten
Unterhaltung begannen die Manifestationen mit grosser
Kraft. Der Grossfürst hielt Selbst eine Schiefertafel und
es entstand von selbst Schrift auf derselben.*) — Schon
vordem hat der Grossfürst stets neue Wissenszweige zuerst
zu würdigen verstanden. So bot er dem durch beine Untersuchungen
über die physikalische Geographie des Meeres und
dessen Strömungen bekannten und aus dem amerikanischen
Bürgerkriege geflüchteten Lieutenant Maury sofort eine
Stellung in Russland und experimentirte mit dem deutschen
Ingenieur Wilhelm Bauer, um dessen Erfindung der unterseeischen
Schifffahrt nutzbar zu machen. — Dr. Slade ist
in Petersburg voll in Anspruch genommen und erhält zuweilen
Botschaften in russischer Sprache. In einer seiner
seancen Ende Februar erhielt er sogar Schrift in sechs
Sprachen auf derselben Schiefertafel. („The Spiritualist"
vom 1. März 1878.) Aus Petersburg steht demnächst eine
Fülle höchst merkwürdiger Mittheilungen zu erwarten.

Baron von Heilenbach über Slade in Wien.

Herr Baron Lazar von Hellenbach in Wien hat eine
Flugschrift: — „Mr. S l ad e' s Aufenthalt in Wien.
Ein offener Brief an meine Freunde" (Wien, Verlag von

*) Ich kann als Zeuge hinzufügen, dass die Schrift sich auf
einer Schiefertafel erzeugte, welche der Grossfürst, in seiner eigenen
Hand für sich allein unter dem Tische hielt, dicht an der Tafelplatte,
während die Hände Slade's sich auf dem Tische befanden, ohne die
Schiefertafel zu berühren. Seitdem hat Slade die Ehre gehabt, von
dem Grossfürsten noch zu zwei seancen eingeladen zu werden.

Der Herausgeber.