Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 25
(PDF, 158 MB)
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Prof. Max Perty: Zeitstimmen über Spiritualismus etc. 25

zum Glauben, dass das innere Wesen desselben über seine
irdische Erscheinung hinausrage und sein (reist ohne die
übersinnlichen Anregungen sittlicher und religiöser Art nur
sinnlich und thierisch bleiben würde. Das sei das Jenseits
im Menschen, der einer übersinnlichen Geisterwelt angehöre
und dessen Persönlichkeit der Tod nicht vernichte. Die
Versinnlichung und Verseichtigung der Zeit beruhe hauptsächlich
darauf, dass ihr das ßewusstsein von der ewigen
Bestimmung des Menschen abhanden gekommen sei. Für
F. ist der Tod kein Zerstörungs-, sondern ein Durchgangs-
process, bei dem der sinnlich wahrnehmbare äussere Leib
abfällt, ohne dass die Seelensubstanz, welche sich ihn angebildet
hat, und der innere unsichtbare Seelenleib (Auferstehungsleib
, nach dem kirchlichen Ausdruck) hiedurch
beeinträchtigt wird. Bewusstsein, meint Iuy könne auch in
einer anderen Form und unter anderen Bedingungen existiren,
als welche seine jetzige Organisation darbietet, vorausgesetzt,
dass die Bewusstsein erregenden Reize dem neuen Zustand
angemessen sind. Gewisse transcendente Thatsachen, z. B.
das Hellsehen, beweisen die Möglichkeit einer Seelenfunktion,
die nicht direct an das Gehirn gebunden ist. Die Seele,
ein reales substantielles Kraftwesen, ist die selbständige
Ursache der inneren Durchleuchtung und Selbstergreifung,
welche man Bewusstsein nennt und das sich innerhalb der
Seele findet, wo die auf das Hirn wirkenden Reize in be-
wusste Empfindung umgesetzt werden. Die Verbindung
der Seele mit dem materiellen Leib übt sogar auf erstere
eine beschränkende Wirkung, die mit dem Tode aufhört,
wo ein Zustand eintritt, einigermaassen dem Hellsehen vergleichbar
.

Die Geisterwelt ist nicht subjectlose Allgemeinheit,
sondern eine Welt von Persönlichkeiten und darum befähigt,
auf lebende Individuen und durch Cultureingebungen auf
die Menschheit einzuwirken, mit der sie in Wechselwirkung
bleibt, was allein den geschichtlichen Zusammenhang möglich
macht und in höchster Instanz ohne einen Urgeist, ein Ur-
subject, undenkbar wäre. Im Universum mögen höhere
Geister auf geringere und unvollkommnere wirken und die
Beziehung zum höchsten Geiste vermitteln. Der Glaube an
eine Geisterwelt und Wirkung der Abgeschiedenen auf die
Lebenden ist so alt als die Menschheit, und beide sind
nicht wesentlich getrennt. Dieses behauptet ja auch der
neuere Spiritualismus und nennt jenen inneren unzerstörbaren
Leib „Perisprit", der zugleich ein Abbild des Geschiedenen
darstellt, welcher hiedurch erkannt werden kann.
F. hält diese Hauptwahrheit des Spiritualismus für erfahrungs-


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