Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 27
(PDF, 158 MB)
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Prof. Max Perty: Zeitstimmen über Spiritualismus ete. 27

und endlich die Verbindung des menschlichen Geistergeschlechtes
mit der Greisterwelt des Universums bis hinauf
zum allumfassenden Urgeiste. Der Glaube an eine Geister-
weit ist keine Phantasie, sondern durch historische objective
Thatsachen entstanden, durch unwillkürlich geglaubte Erlebnisse
von Geistermanifestationen, wie sie bei Natur- und
öulturvölkern auch jetzt noch immer vorkommen. Neu ist
nur, dass der moderne Spiritualismus neue Mittel für den
Geisterverkehr gefunden hat* Personen, die hiefür geeignet
waren, Medien (Mesiten) gab es schon in uralter Zeit:
Propheten, Platoniker, Theosophen, Mystiker, und F. macht
darauf aufmerksam, dass die Jenseitigen allerdings bestimmte
Lebende als für ihre Manifestationen geeignet
wählen können. Die Medien sind geborene oder künstlich
entwickelte und wieder von sehr verschiedenem Range; am
tiefsten, meint F., stehen diejenigen, bei welchen nur materielle
Vorfälle sich ereignen, auf welche F. wenig "Werth
legt, am höchsten diejenigen, bei welchen es zu intellektuellen
, geistigen, sittlichen Mittheilungen kommt, wie auch
Äksakow annimmt. Ich kann in dieser Beziehung nur theil-
weise zustimmen, indem es ja eben die physischen Manifestationen
sind, welche es ad oculos et aures unwider-
sprecblich demonstriren, dass dem Geiste die Kraft zukommt,
materielle Gegenstände aui eine uns unbekannte "Weise
durch magische Kraft zu beeinflussen. Unser Verfasser
glaubt, dass zum Begreifen solcher Wirkungen eine neue
„dynamisch - spiritualistische Physik" nothwendig sei. Die
Hauptsache für ihn ist immer die Erweisung der persönlichen
Fortdauer durch psychische Erfahrung, aber hier
begegnen wir einer grossen Schwierigkeit. jR hebt selbst
hervor, dass in den Sitzungen der Spiritualisten häufig
Truggeister erscheinen, welche sich fälschlich für diese bestimmten
Verstorbenen ausgeben, welche sie doch nicht
sind; wenn dieses der Fall ist, so werden auch ihre Mittheilungen
über jenseitige Zustände keinen Werth haben.
Äksakow zweifelt in letzter Zeit, dass die sogen, materiali-
sirten Gestalten die persönliche Fortdauer erweisen,
und will sie nicht mehr für die Eidola von Verstorbenen
halten.*) Dass ich in meinem Buche „über den Spiritualis-

*) Ich sage nur, dass seit dem Auftreten der „Materialisationen"
die Schwierigkeiten der Erklärung mediumistischer Phänomene sich
noch vermehrt haben. Die beiden Thatsachen: die Duplication oder
Verdoppelung des Körpers oder von Körpertheilen des Mediums und
das Vermögen der unsichtbaren intelligenten Kräfte über die Gestaltung
dieser zeitweisen Bildungen sind uns gegeben — folglich ist die
Schwierigkeit eine in die Augen springende. — Der Herausgeber*


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