Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 43
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0051
Kurze Notizen.

43

sich selbst, dass es in Leipzig am hellen lichten Tage vor
Professoren der Universität gespukt hat, und dann setzt er sich
hin und theilt seine Angst in aUer Hast dem ganzen lesenden
Publikum mit und schreit wie em geängstigtes Kind durch
alle Paragraphen seiner Mittheil angen: „In der That —
es spukt! Er ist also da, der Spiritismus (der schwarze
Mann zum Graulen) und lässt sich nicht ableugnen!64

c) In No. 50 des „Deutschen Montagsblattes" vom lß.
December 1878 hat er das Fürchten schon wieder etwas
verlernt und rückt nun in einem neuen Artikel: — „Geisterkunde
und Wissenschaft. (Hundert Jahre nach Mesmer
und Cagliostro) von Julius Stinde" der sogenannten „Trans-
cendental-Physik des Herrn Piof. /. H. von Fichte, welcher
den Namen erfand, während Prof. Zöllner seinen Pflichten
als Gevatter der neugeborenen Diseiplin auf das Eifrigste
nachkommt," ganz gewaltig zu Leibe. Selbst der social-
demokratische Agitator Most gilt ihm als quasi Vertreter
der Physik mit seinem Ausspruch: „der Stoff ist ewig" —
mehr als ein Professor Zöllner mit seinen wissenschaftlichen
Beobachtungen und Folgerungen, die er nun zwar mittheilt,
also kennen muss, aber leider so wenig versteht und begreift,
dass er wieder ein ihn charakterisirendes Motto aus Aristo-
phanes* Wolken an die Spitze stellt: „Du hast das Gepolter
noch nicht Und das Donnergekrach mir erkläret." Zöllner
hat durch Citate aus Kant und Gauss eine solche Erklärung
mit Hilfe der Hypothese der vierten Dimension versucht;
aber Herr Stinde steht rathlos vor seiner Blüthenlese der
transcendental-physikalisehen Experimente, die er der ße-
daction und dem Publikum des „Deutschen Montagsblattes"
(wohl kaum gratis, wie Herr Stade seiner Zeit seine Experimente
liefern sollte,) offerirt, ohne durch seinen ganzen
Artikel, so wenig wie durch den vorigen, auch nur eine
leise Andeutung zu verrathen, dass er zu einem Medium hingegangen
und sich von der Thatsächlichkeit und Erklärbarkeit
oder Eiehterklärbarkeit derartiger Erscheinungen selbst
überzeugt habe oder auch nur überzeugen wolle. Nein, er
könnte am Ende in die Ueberzeugung hineingegrauit werden!
Vor Allem kostet es auch zu viel Honorar und Mühe, sich
ein solches echtes Medium zu beschaffen. Lieber man bloss
berichterstatten, wie ein Blinder von der Farbe, und eine
einpolige magnetische Stricknadel, von der er bis dahin
nichts wusste, trotz der brieflichen Belehrung des Herrn
Prof. Zöllner in eine einpolige Stecknadel verwandeln, damit
das ihm so schon grauliche Wunder noch grösser wird.
— Der Fehler der Transcendentalphysik ist nach seiner
Meinung der, „dass sie experimentell beweisen will,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0051