Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 65
(PDF, 158 MB)
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I. H. v. Fichte: Spiritualistische Memorabilien.

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a. a. O, mittheilt, die Annahme nicht viel natürlicher, oder
vielmehr allein sachgemäss: die geistige Einwirkung auf
jene Retter in einer höheren, zunächst zwar noch „anonymen,"
jedenfalls aher intelligenten, weil das Sachverhältniss be-
wusst überschauenden und das rechte Mittel wählenden
Ursache zu suchen, deren Wesen in ihren noch vollkommeneren
, aber analogen Manifestationen (wir werden diese
stufenweise kennen lernen) vielleicht auch der „Wissen-
s ch aft" sich enthüllen wird? Diess, meine ich, ist der allein
sichere Weg der Erforschung solcher Dinge. Er giebt
nicht der Skepsis sich gefangen; aber er beseitigt auch
vorsichtig ungenügende Hypothesen.

Noch dringender macht sich diese Folgerung geltend,
wenn man das Wesen der direct rettenden Ahnungen
in's Auge fast. (Beispiele mannigfacher Art bei Perty
a. a. 0. S. 259 flg.) Hier ist das Charakteristische, dass,
völlig analog menschlichen Warnungen, die rettende Ursache
unmittelbar sich kundgiebt, nicht einem „Medium44 die Wirkung
überlässt. Darum sind auch solche Thatsachen stets vom
unverkünstelten Verstände als f actische Beweise einer direct
eingreifenden Fürsorge f „Vorsehung") angesehen worden.
Aber diese Fürsorge verhüllt sich in den meisten Fällen,
wirkt unpersönlich und begnügt sich mit der Erregung
eines unwillkürlichen Dranges in der Person, der Gegenstand
ihrer Sorge ist. Denn nur selten gestaltet sie sich
zur „Vision" und tritt sichtbar (hörbar) dem zu Rettenden
gegenüber, wie in der gewaltigen Dichtung Cfiamisso's:
„Der Geist dor Mutter" („Gedichte" II. Auflage, 1834,
S. 434), welche übrigens auf einer schon von Varnhagen
etwas ausführlicher mitgetheilten Begebenheit beruht, an
die wenigstens in den betreffenden Familienkreisen geglaubt
wurde»

Den besonders werthgehaltenen Todesahnungen dagegen
kann zunächst, auch wenn sie sich bestätigen, —
was durchaus nicht immer der Fall ist, — nicht sofort eine
objective Ursache, eine wirkliche „Eingebung" zu Grunde
gelegt werden. Es müssten für solche Annahme besonders
auffallende Umstände die Ahnung begleiten. Dass ein schwer
Erkrankter, besonders bei chronischen Leiden, ein sicheres
Vorgefühl besitzen könne vom gänzlichen Erlöschen seiner
Lebenskraft, ist wohl anzunehmen und wird sogleich durch
die entgegengesetzte Erfahrung bestätigt, dass manche kranke
auch von heilsamen Krisen ein Vorgefühl haben und ihre
Genesung voraussagen. Jenes wie dieses entspringt dem
Vermögen unserer im „innern Leibe" instinctiv bewusstlos
wirkendenden Seele, hier noch dunkel und unvollständig

Psychische Studien. Fcl>ruar 1879. 5


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