Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 71
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0079
Prof. Zöllner: Weitere Experimente zur Metaphysik des Raumes. 71

ist übrigens sehr schwer, weil die Theile jenes unbeweglichen
Raumes, in denen die Körper sich wahrhaft bewegen, nicht
sinnlich erkannt werden können. Die Sache ist jedoch nicht
gänzlich hoffnungslos. Es ergeben sich nämlich die erforderlichen
Hülfsmittel theils aus den scheinbaren Bewegungen,
welche die Unterschiede der wahren sind, theils aus den
Kräften, welche den wahren Bewegungen als wirkende
Ursache zu Grunde liegen.

„Auf die wahren Bewegungen aus ihren Ursachen,
Wirkungen und scheinbaren Unterschieden zu schliessen,
und umgekehrt, aus den wahren oder scheinbaren Bewegungen
die Ursachen und "Wirkungen abzuleiten, wird im
Folgenden ausführlicher gelehrt werden. Zu diesem Ende
habe ich die folgende Abhandlung verfasst." —

Mehr als ein halbes Jahrhundert war nach den obigen
Worten Newtoris verflossen, als Euler in den „Memoires de
r Academie royale des sciences et belies lettres ä Berlin" vom
Jahre 1748 (S. 324—333) eine Abhandlung unter dem Titel:
„Reflexions sur Fespace et le temps" veröffentlichte, worin er
nachwies, dass die Grundsätze der Galilei - Newton'schen
Mechanik gar nicht bestimmt definirt werden können, wenn
man nicht auf absolute Raumverhältnisse Rücksicht nimmt.
Ebenso wie Newton behauptet er, dass es eine absolute Zeit
und einen absoluten Raum geben müsse, denen, obschon
sie uns direct nicht sinnlich wahrnehmbar sind, dennoch
etwas sehr Reales zu Grunde liegen müsse. Euler geht bei
seinen Argumentationen von zwei unumstösslichen Wahrheiten
aus, indem «;r (p. 324) bemerkt: —

„Cest donc une verite incontestable, qu'un corps etant
une fois en repos restera perpetuellement en repos, ä moins
qu'il ne soit trouble dans cet etat par quelques forces
etrangeres«. II sera de meme certain, qu'un corps etant une
fois mis en mouvement, le continuera perpetuellement avec
la meme vitesse et selon la meme direction, pourvu qu'il ne
rencontre des obstacles contraires ä la conservation de
cet etat."

Euler behauptet, class diese beiden Wahrheiten, nämlich
die Constanz der Geschwindigkeit und diejenige der Richtung
eines widerstandslos bewegten Körpers so zweifellos constatirt
seien, dass es absolut nothwendig sei, sie als in der Natur
begründet anzunehmen* Es sei aber die Aufgabe der
Metaphysik, sich dieser Wahrheiten als Leitfaden auf ihrem
dornenvollen Wege bei der Erforschung der Natur der Körper
zu bedienen. Die Metaphysiker seien zwar weit entfernt,
die Wahrheit der obigen beiden Sätze zu bezweifeln; sie
machten indessen den Mathematikern den Vorwurf, dass sie


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1879/0079