Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 79
(PDF, 158 MB)
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Fr. Holtmann: v. Heilenbachs Theorie eines relat. Individualismus. 79

und den gegen Endo des Werkes mitgetlieilten Knotenver-
sucli mit Stade hervor, der ihm unanfechtbar erscheint und
sogar die Zustimmung zu der Kant-, Gauss-, Riemann-,
Zöllnersehen K-aumtheorie entlockt, die er durch eigene
Versuche mit Stade, worunter auch der Knoten versuch,
bestätigt gefunden zu haben erklärt.*) Uns ist die Zöllner'*-
sche Raumtheorie noch immer problematisch. "Wäre die
Annahme der Möglichkeit eines Raumes von mehr als
drei (z. B. von vier) Dimensionen aber auch wissenschaftlich
gesichert, so würden wir den Knotenversuch durch sie doch
nicht erklärt finden können. Diese, so viel wir sehen, unanfechtbare
Thatsache könnten wir nur erklärlich finden
durch die Annahme, dass den bewirkenden Geistern das
Vermögen beiwohne, die Theiie des Fadens zu lösen und
anders wieder zu verbinden, wozu sie einer 4. Raumdimension
gar nicht benöthigt wären. Dennoch steckt etwas
hinter der Kant-Zöllner1 m\\m Raumtheorie, aber es wird
darauf hinauslaufen, dass vom materiellen Leib — darum
noch nicht von allem Physischen — freigewordene Geister
in ein freieres Verhältnis« zum Raum eingetreten sind. Nur
wenn erweisbar wäre, dass ein freieres Verhältniss zum
Raum im dreidimensionalen Raum nicht möglich sei, müsste
man zu der Annahme Kants und Zöllners Zuflucht nehmen,
wenn den abgeschiedenen Seelen ein freierer .Flügelschlag
in Bezug auf Raum und Zeit zu vindiciren ist. Man vergleiche
Baaders Zeit- und Raum-Theorie in s. s. Werken.
Angabe der Hauptstellen über Raum und Zeit, Band XVT,
404, 554.**)

Der für den Verfasser selbst gar sehr hypothetisch
gebliebene „relative Individualismus" mildert den Pessimismus
in nicht gerade gering erscheinendem Maasse, hebt ihn
aber in der Wurzel nicht auf. Denn nach ihm gehen doch
zuletzt alle Menschenseelen zu Grunde, fallen ins Nichts
oder doch so gut als ins Nichts zurück. Immerhin mag
der Verfasser annehmen, dass in die unendliche Zeit hin
immer neue Seelen entstehen und erst nach langen Zeiträumen
und nach gar vielen fortschrittlich gesteigerten Metamorphosen
untergehen werden, so dass doch keine Zeit sein

*) Vergl. di'S Verfassers anonym erschienene Broschüre: „Stade*$
Aufenthalt in Wien", 1878. Verlag von Fischer $ Comp.

**) Die Angriffe auf Zöllner1 s Itaumtheorie in der Zeitschrift:
„Aus dem Reich" und in der „Augpb. allgemeinen Zeitung" sind jedes
wissenschaftlichen Gehaltes baar. Nicht bloss gewiegte Mathematiker,
sondern auch scharfsinnige Metaphysiker halten die Möglichkeit eines
mehr als dreidimensionalen Baumes fest Vergl. „Grundriss der Logik
* und Metaphysik" von Dr. Günther Thiele, S. 128.


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