Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
6. Jahrgang.1879
Seite: 83
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
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Psychische Studien. VI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1879.) 83

Moriz Carriere über Fichte's neueren Spiritualismus.

Eine philosophische Schrift über Spiritismus
— betitelt sich eine kritische Besprechung der
jüngst erschienenen Schrift: „Der neuere Spiritualismus,
sein Werth und seine Täuschungen. Eine anthropologische
Studie von Immanuel Hermann von Fichte" (Leipzig, Brock-
haus, 1878) 8°, 2 M., durch den rühmlichst bekannten
philosophischen Schriftsteller Moriz Carriere in „Blätter für
literarische Unterhaltung". Herausgegeben von Rudolf von
Gottschall, No. 45 vom 7. November 1878. Trotz manches
Bedenklichen, welches der geschätzte Kritiker an den be-
wussten Phänomenen, besonders an dem von Zöllner erhaltenen
Geisterfuss - Abdruck und an dem ihm trivial erscheinenden
Inhalt der Schiefertafel - Inschriften, noch zu
finden glaubt, welche sicher, sobald er solche unter guten
Vorsichtsmaassregeln erhaltene, durch bisherige erkannte
Wirkungsgesetze unerklärliche Erscheinungen als selbsteigen
erfahrene, zuverlässige zu vertheidigen hätte, ihm
sofort als von höherer Wichtigkeit erscheinen würden, erklärt
er doch am Schlüsse seiner Betrachtung gewissenhaft: —
„Wenn Fichte sagt: 'Was der heutige Spiritualismus behauptet
, ist als Glaube wie als Ergebniss uralt und ewig
neu, weil tatsächlich unaustilgbar im Menschengeschlecht',
so können wir dem beistimmen; es ist ja die Ueberzeugung
dass unsere Subjectivität, die Trägerin unseres idealen Lebens
im Denken, Fühlen und Wollen, real, wesenhaft und dauernd
sei; dann ist der Tod für sie kein Ende, sondern der Ueber-
gang in eine neue Daseinssphäre, und sie nimmt den Ertrag
des Diesseits in das Jenseits mit; und dadurch ist der Zusammenhang
des Geisterreichs für unsere Vernunft behauptet.
Für diese Ueberzeugung will der Spiritualismus den Erfahrungsbeweis
führen; aber alle diese Erfahrungen gehören
dem innerlich subjectiven Empfinden an, und Fichte giebt
zu, dass sie einen persönlichen, eigentlich unübertragbaren
Character haben; deshalb sagen Personen, deren Glauben
angefochten wird: 'Hättet ihr es, wie ich erlebt, ihr wäret
auch Gläubige geworden/ Dann dürfen sie uns unsere
Bedenken nicht verargen, bis auch wir es erleben." [Wir
sind dann auf den steten strengen Nachweis eines jeden
Gelehrten gespannt, was er wirklich von dem in seiner
Wissenschaft Behaupteten selbst erfahren und was er bloss
auf Grund der Erfahrungen Anderer als beglaubigt hinnimmt
, unter der Bedingung aber, dass er letzteres für
ebenso wenig gesichert erachte, als die fort und fort in

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